Zwei Personen sitzen im offenen Kofferraum.

Von klassisch bis elektrisch: Allradtechnik im Redaktionscheck

3 min

20.08.2025Wolfgang Sievernich und Thomas Schreiner

Vom Gelände-Pick-up über sportliche Kombis bis hin zu Elektro-Power – wir haben fünf Allradfahrzeuge unter realen Bedingungen getestet.

Wir haben die spannendsten Allradantriebe quer durch alle Fahrzeugklassen erprobt – im Alltag, bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen und mit Blick auf Traktion, Komfort und Effizienz. Vom traditionsbewussten Subaru Impreza über den kraftvollen VW Amarok bis zum vollelektrischen Nio ET5: Wir zeigen, wie sich die Systeme im Praxistest schlagen.

> Testwagen mit permanentem Allradantrieb

> Testwagen mit zuschaltbarem Allradantrieb

> Testwagen mit automatisch zuschaltbarem Allradantrieb

 



Testwagen mit permanentem Allradantrieb

 

Subaru Impreza auf einer Straße.
Unter Alltagsbedingungen zeigte der Subaru Impreza im Test ein neutrales Fahrverhalten. Foto: Wolfgang Sievernich

Subaru Impreza 2.0 ie

Der japanische Autohersteller Subaru gilt als Allrad-Pionier. Bereits 1972 brachte das Unternehmen den ersten allradgetriebenen Großserien-Pkw auf den Markt. Über 50 Jahre später haben wir uns den Urenkel dieses Modells, den Subaru Impreza mit permanentem Allradantrieb, in einem Alltagstest genauer angesehen. 

 

Gewichtsverteilung an der Längsachse des Fahrzeugs

Subaru verwendet im Impreza einen sogenannten symmetrischen Allradantrieb, bei dem die Antriebskomponenten an der Längsachse des Fahrzeugs ausgerichtet sind. Das bedeutet: Boxermotor, Getriebe, Kardanwelle und Differenziale liegen auf einer geraden Linie, was der optimalen Gewichtsverteilung zugutekommt und einen niedrigen und fahrdynamisch günstigen Schwerpunkt ermöglicht. 

Neutrales Fahrverhalten auf der Straße

In zügig gefahrenen Kurven, etwa bei Autobahnauffahrten, bleibt der Impreza im Test spurtreu und zeigt weder nervöses Über- noch Untersteuern. Das Handling ist präzise, das Fahrverhalten neutral. Überholmanöver auf Landstraßen und Autobahnen gelingen ohne Zicken mühelos. Und beim Rangieren wirkt er wie ein Fronttriebler. Geräusche aus dem Antriebsstrang? Fehlanzeige. Der Impreza beweist im Alltagstest, wie ausgereift permanenter Allradantrieb heute sein kann – technisch solide, komfortabel im Handling und frei von früheren Schwächen.

 

Technische Daten

Motor2,0-l-Vierzylinder-Boxer (Mildhybrid), 100 kW/136 PS, 182 Nm
AntriebPermanenter Allradantrieb
Normverbrauch7,2 l (WLTP)/7,7 l S
CO2-Ausstoß Norm166 (WLTP)/179 g/km
Anhängelastkeine
Stützlastkeine
Preis ab34.990 €


Testwagen mit zuschaltbarem Allradantrieb

 

VW Amarok fährt über eine Straße.

VW Amarok 3.0 TDI 4 Motion

Trotz Luxusausstattung: VW vermarktet den Amarok als Arbeitstier mit dem Allradsystem 4Motion in zwei Varianten. Mit dem seidig laufenden V-Sechszylinder 3.0 TDI ist der erweiterte zuschaltbare Allradantrieb verbunden. Das heißt: elektromechanisches Zweigang-Verteilergetriebe mit elektronisch betätigter Lamellenkupplung, vier Modi für unterschiedliche Anwendungen und Zuteilung des Antriebsdrehmoments, ein Sperrdifferenzial hinten. Mehr Allradkompetenz als Normalfahrer nutzen. Etwas unhandlich, hoher Verbrauch bei Heckantrieb auf der Straße; sinnvoll aber, wenn hohe Stütz- und Anhängelast gebraucht wird.

Motor: 3,0-l-Turbodiesel, 177 kW/240 PS, 600 Nm 
Antrieb: Allrad zuschaltbar 
Norm-/Testverbrauch: 10,3 (WLTP)/10,1 l/100 km 
CO2-Ausstoß Norm/Test: 272 (WLTP)/267 g/km 
Stützlast: 210 kg 
Anhängelast: 3.500 kg 
Preis ab: 66.593,59 €

Foto: Volkswagen

Testwagen mit automatisch zuschaltbarem Allradantrieb

 

Audi A5 Avant steht vor einer Fassade.

Audi A5 Avant TFSI Quattro 150 KW S-Tronic

Nach eigenen Angaben liegt der Allrad-Anteil bei Audi bei über 50 Prozent. Das versprochene Fahrdynamik-Plus lockt Kunden. Tatsächlich fährt sich der schicke A5-Kombi agil. Allrad ist erst mal immer aktiv, dann verteilt das System die Kraft nach Bedarf. Bis zu 100 Prozent gehen an die Vorderräder, wenn Allrad nichts nützt. Das soll Sprit sparen. Wenn wir im Alltag auf dynamische Kurvenfahrt verzichteten und den Audi gleiten ließen, lag unser Verbrauch 0,5 Liter unter Norm. Im Vergleich zum gleichstarken Fronttriebler ist der Quattro 55 Kilo schwerer, zieht 200 Kilo mehr Last und lebt mit einem WLTP-Verbrauchsplus von 0,3 Litern.

Motor: 2,0-l-Turbobenziner, 150 kW/204 PS, 340 Nm 
Antrieb: Allrad automatisch bedarfsgeregelt 
Norm-/Testverbrauch:  7,9 (WLTP)/7,4 l/100 km 
CO2-Ausstoß Norm/Test: 183 (WLTP)/172 g/km 
Stützlast: 80 kg 
Anhängelast: 1.700 kg
Preis ab: 56.000 €

Foto: Thomas Schreiner

Volvo EX30 vor einem Gebäude.

Volvo EX30 Twin Motor Performance AWD

Auch hier gilt: Enorme Gesamtleistung (315 kW/428 PS) kommt aus zwei E-Motoren, das führt zu Allradantrieb. Die Kraftverteilung vorne und hinten wird automatisch geregelt. Wenn es ausreicht, arbeitet nur der Heckmotor, der vordere Motor wird mechanisch vom Antrieb entkoppelt und läuft nicht. Über das Menü lässt sich aber Allradantrieb erzwingen. Dann wird der 4,23 Meter kurze Wagen dank 543 Newtonmetern Drehmoment zum spurtstärksten Volvo bisher. Braucht eigentlich niemand, aber: Die schwächeren EX30 haben viel weniger Anhängelast. 100 Kilo Stützlast schaffen alle EX30. 

Motor: 2x Elektro: 115 kW/156 PS,200 Nm (vorne) + 200 kW/272 PS, 343 Nm 
Antrieb: Allrad automatisch bedarfsgeregelt 
Norm-/Testverbrauch: 17,5 (WLTP)/16,8 kWh/100 km 
CO2-Ausstoß Norm/Test: 0 (WLTP)/0 g/km 
Stützlast: 100 kg 
Anhängelast: 1.600 kg 
Preis ab: 51.890 €

Foto: Volvo

Nio ET5 vor einem Haus.

Nio ET5 Touring 100 KWH

Brachiale 360 kW/489 PS weisen beim E-Auto oft auf ein Dual-Motor-System mit Allrad hin. Im Nio ET5 treibt ein E-Motor die Vorder- (150 kW/204 PS), einer die Hinterachse (210 kW/286 PS) an. Maximale Leistung gibt es nur im Modus „Sport+“. Dann ist Allrad bitter nötig, um die Energie einigermaßen schlupffrei auf die Straße zu bringen – nur für Geübte. Die Kraftverteilung auf die Räder erfolgt automatisch nach Bedarf, für mehr Traktion und Fahrstabilität. Bei Trockenheit spielt das eine geringere Rolle als beim Fahren mit Szenario-Assistent auf feuchtem, rutschigem Untergrund. Anhänge- und Stützlast sind freizeittauglich. 

Motor: Elektro, 360 kW/489 PS,700 Nm 
Antrieb: Allrad automatisch zuschaltend 
Norm-/Testverbrauch: 19,3 (WLTP)/22,2 kWh/100 km 
CO2-Ausstoß Norm/Test: 0 (WLTP)/0 g/km 
Stützlast: 100 kg 
Anhängelast: 1.400 kg 
Preis ab: 68.500 €

Foto: Thomas Schreiner

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