Toyota unter Strom: Wie der Hybrid-Pionier zum Stromer-Spezialisten wird
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Lange galt Toyota als Hybrid-Vorreiter – doch bei vollelektrischen Fahrzeugen hinkte der Konzern hinterher. Nun hat der Autobauer gleich drei neue E-Modelle vorgestellt sowie das Modell bZ4X und Lexus RZ überarbeitet.
Toyota – weltweit bekannt für den Hybrid-Klassiker Prius und zuverlässige Verbrenner – galt lange nicht als Protagonist bei reinen Elektroautos. Ein Blick auf die Verkaufszahlen erklärt, warum: Seit dem Beginn der Hybrid-Ära 1997 hat Toyota weltweit über 29 Millionen Hybrid-Fahrzeuge verkauft – reine Elektroautos machen mit knapp 290.000 Einheiten aber nur einen Bruchteil des Absatzes aus. Doch Toyota will aufholen – mit neuen Elektroautos, die sowohl technisch als auch preislich konkurrenzfähig sein sollen.
Neben dem überarbeiteten SUV-Modell bZ4X hat Toyota in diesem Jahr gleich drei neue vollelektrische Modelle vorgestellt: Dazu zählen unter anderem der C-HR+, der Urban Cruiser sowie der bZ4X in der neuen Touring-Variante.
Die beiden bekannten Modelle, der Toyota bZ4X und der Lexus RZ, wurden frisch überarbeitet und präsentieren sich nun mit aktualisiertem Design sowie technischen Verbesserungen.
- Toyota bZ4X
- Auch Lexus elektrifiziert weiter
Toyota C-HR+
Der neue Toyota C-HR+ rollt vollelektrisch auf den Markt – größer, stärker und mit mehr Reichweite als sein Kompakt-Hybrid-Pendant. Mit einer Länge von 4,52 Metern überragt der vollelektrische C-HR+ das Hybridmodell C-HR leicht. Der Antrieb stammt aus dem größeren SUV bZ4X und leistet bis zu 252 kW/343 PS. An Schnellladesäulen sind Ladeleistungen von bis zu 150 kW möglich. Für das Laden zu Hause bietet Toyota standardmäßig 11 kW, bei den Top-Versionen sogar 22 kW Ladeleistung an.
Zwei Akkuvarianten sind erhältlich:
- 57,7 kWh für bis zu 455 Kilometer Reichweite
- 77 kWh für bis zu 600 Kilometer Reichweite
Die offiziellen Preise des C-HR+ dürften über dem Startpreis des aktuellen Hybridmodells C-HR liegen, das bei 33.990 Euro beginnt.
Toyota Urban Cruiser
Der kompakte Elektro-Crossover wurde in Zusammenarbeit mit Suzuki entwickelt und ist in der Basisvariante mit einem 49-kWh-Akku ausgestattet, der eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern ermöglichen soll. Ein 106 kW/144 PS starker Elektromotor treibt dabei die Vorderräder an. Optional ist ein größerer 61-kWh-Akku erhältlich, der sich mit einem 128 kW/174 PS starken Front- oder Allradantrieb kombinieren lässt. Letzterer nutzt zusätzlich einen 48-Volt-Elektromotor an der Hinterachse und kommt auf eine Systemleistung von 135 kW/184 PS. Die maximale Reichweite liegt dann bei bis zu 420 Kilometern. Die Preise beginnen bei 29.990 Euro.
Toyota bZ4X Touring
Die vollkommen neue Kombiversion des erstmals 2022 vorgestellten SUV bZ4X ist mit einem 74,7-kWh-Akku ausgestattet und in zwei Leistungsstufen erhältlich. Über einen CCS-Schnelllade-Anschluss kann man wie beim CH-R+ mit einer Leistung von bis zu 150 kW laden. Die Motorleistung beträgt mit Frontantrieb 165 kW/224 PS und mit Allrad 280 kW/380 PS. Technisch weitgehend identisch ist der bZ4X Touring mit dem Subaru Trailseeker. Beide Modelle basieren auf derselben Plattform und sollen 2026 auf den Markt kommen. Preise sind noch unbekannt, dürften aber oberhalb des bZ4X liegen, der momentan bei 42.990 Euro beginnt.
Toyota bZ4X
Toyotas erstes Elektrofahrzeug im klassischen SUV-Design wurde gründlich überarbeitet. Die Karosserie haben die Japaner geliftet, sie wirkt nun insgesamt gefälliger. Auch im Innenraum hat Toyota nachgelegt: Armaturenbrett, Mittelkonsole und Ambientebeleuchtung präsentieren sich spürbar hochwertiger. Ein praktisches Detail: Das serienmäßige Navigationssystem plant nun automatisch passende Ladestopps entlang der Route ein – ein spürbarer Komfortgewinn auf Langstrecken. Wie der C-HR+ erreicht auch der bZ4X in der Topversion eine Leistung von 252 kW/343 PS und hat serienmäßig Allradantrieb. Neu im Angebot ist eine günstigere Basisversion mit kleinerem Akku, die den Einstiegspreis voraussichtlich auf unter 40.000 Euro senken dürfte.
Auch Lexus elektrifiziert weiter
Auch die Toyota-Premiummarke Lexus setzt den eingeschlagenen Elektrokurs fort. Das SUV-Modell RZ, das 2023 eingeführt wurde, erhält ab Herbst 2025 ein technisches Update. Ein neuer 77-kWh-Akku ermöglicht eine Reichweitensteigerung um bis zu 100 Kilometer. Da die bisherige maximale Reichweite des RZ bei 479 Kilometern lag, könnten künftig bis zu 580 Kilometer drin sein. Außerdem sorgt ein neues 22-kW-AC-Ladegerät für kürzere Ladezeiten.
Maximale Anhängelast im Lexus RZ verdoppelt
Die Topversion RZ 550e F SPORT bringt 300 kW/408 PS auf alle vier Räder. Die Anhängelast der Allradmodelle wurde zudem auf 1.500 Kilogramm erhöht – ein Pluspunkt für praxisorientierte E-Mobilität mit Anhängerbetrieb.
Lenkrad des Lexus RZ wie bei einem Formel-1-Rennwagen
Besonders auffällig zeigt sich der Innenraum: Neben dem klassischen Rundlenkrad wird die Topversion des RZ auch mit einem Yoke-Lenkrad erhältlich sein – einem oben und unten abgeflachten Steuer, das an ein Formel-1-Lenkrad erinnert. Die Lenkbefehle werden dabei nicht mechanisch, sondern rein elektronisch („Steer-by-Wire“) auf die Räder übertragen. Das soll nicht nur ein präziseres Fahrgefühl ermöglichen, sondern auch die Sicht auf die Instrumente verbessern und für mehr Beinfreiheit sorgen.
Die Preise für das überarbeitete Modell stehen noch nicht fest. Mitte 2025 startet der Lexus RZ vor dem Update noch bei 55.590 Euro.
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