Fahrradträger für die Anhängerkupplung im Test: Die besten faltbaren Modelle von Thule, Uebler & Eufab für E-Bikes
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Mit den Fahrrädern huckepack in den Urlaub – Träger für die Anhängerkupplung machen es möglich. Wir haben drei Modelle ausgiebig getestet und erklären, worauf man vor allem beim Transport von Pedelecs achten muss. Passend dazu zeigen wir drei E-Bikes mit besonderen Vorzügen.
Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind beliebt. Faltbare Modelle sind mit wenigen Handgriffen montiert und lassen sich platzsparend im Keller, der Garage oder im Kofferraum verstauen, wenn sie nicht gebraucht werden. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien zählen eine einfache Montage, hohe Belastbarkeit, sichere Befestigung, verlässlicher Diebstahlschutz und eine intuitive Klappmechanik.
Aufbau der Fahrradträger ohne fremde Hilfe ideal
Idealerweise lässt sich der Träger ohne fremde Hilfe montieren: Auch das Aufladen der Räder sollte mühelos möglich sein. Für zusätzlichen Komfort sorgen Auffahr- und Überfahrschienen – besonders hilfreich beim Verladen schwerer E-Bikes.
Großer Fahrradträgertest von Thule, Uebler und Eufab
Wir haben Modelle von Thule, Uebler und Eufab getestet – alle geeignet für E-Bikes, teils auch für Lastenräder. Im Praxistest offenbarten sich allerdings Schwächen, die auf dem Papier nicht zu erkennen waren – etwa Probleme mit dem Radstand, der sicheren Befestigung oder einem zu kurzen Anschlusskabel zur Pkw-Steckdose.
Thule Easyfold 3: Lademeister für vier
Die Fahrradträger des schwedischen Herstellers Thule gelten als Mercedes unter den Trägersystemen – hochwertig, durchdacht und hochpreisig. Umso gespannter packten wir den Easyfold 3 aus: ein faltbares Modell für drei E-Bikes, das sich mit einer Zusatzschiene (249,95 €) auf vier Räder erweitern lässt.
Endmontage des Thule Easyfold 3 aufwendig
Vor der ersten Nutzung ist aber Handarbeit gefragt: Bevor der Träger auf die Anhängerkupplung gesetzt werden kann, muss man ihn zunächst selbst endmontieren – Bügel, Transporträder und die Halterung für die Auffahrschiene müssen noch verschraubt sowie alle Schließzylinder in die Befestigungsarme eingesetzt werden. In unserem Test nahm das mehr als eine Stunde in Anspruch.
Einhändige Platzierung des Trägers auf der Anhängerkupplung
Einmal vormontiert, lässt sich der 22 Kilogramm schwere Träger überraschend einfach auf der Anhängerkupplung platzieren – sogar einhändig. Dafür den zusammengeklappten Träger greifen, aufsetzen, den Spannhebel niederdrücken, den Elektrostecker anschließen und den Träger aufklappen. Wer aber schon einmal schwere E-Bikes auf einen Heckträger gehoben hat, weiß, wie sehr das den Rücken belasten kann.
Auffahrschiene erleichtert das Beladen schwerer E-Bikes
Der Hersteller bietet dafür eine empfehlenswerte Auffahrschiene (69,95 €) an, über die sich im Test selbst das rund 30 Kilogramm schwere Lastenrad problemlos hinaufschieben ließ. Die Fixierung des Rades erfolgt über Haltearme am Trägerbügel sowie Kunststoffgurte an den Felgen. Obacht: Der zulässige Radstand darf 135 Zentimeter nicht überschreiten. Das Tern-Lastenrad aus unserem Test misst 116 Zentimeter – ließ sich aber nur mit Mühe und dem Einsatz zweier Personen an den Felgen fixieren. Für solche Fälle bietet Thule zwar längere Gurte als Zubehör an, die uns im Test jedoch nicht zur Verfügung standen.
Schließzylinder des Thule Easyfold 3 hakelig
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Schließzylinder in den ansonsten benutzerfreundlichen und stabilen Befestigungsarmen: Sie wirkten im Test hakelig und schwergängig. Thule verweist in diesem Zusammenhang aber auf einen Einzelfall. Dass Kunden diese Bauteile bei einem Träger in dieser Preisklasse selbst montieren müssen, birgt aber immer das Risiko von Fehlmontagen.
Zusatzschiene für viertes Rad leicht zu montieren
Für ein viertes Rad lässt sich die Zusatzschiene einfach in zwei vorgesehene Aufnahmen einrasten. Sie wird per Haltearm am dritten Rad fixiert. Aufgepasst: Eine Diebstahlsicherung fehlt – die Schiene kann bei leerem Träger einfach herausgezogen werden.
Voll beladen überzeugt der Thule Easyfold 3 auf der Straße
Im Fahrtest überzeugte der Thule Easyfold 3: Selbst voll beladen mit vier Rädern blieb die Ladung auch auf kurvigen Landstraßen und bei Bodenwellen sicher fixiert.
Technische Daten THULE EASYFOLD 3, 3 + 1 add-on bundle
E-Bike geeignet: | ja |
Anzahl Fahrräder: | 3 (4) |
Gewicht: | 22 kg |
Zuladung: | 60 kg |
Maße (L x B x H): | 126 x 78 x 84 cm |
Maße zusammengeklappt (L x B x H): | 31 x 78 x 84 cm |
Radstand: | 135 cm |
Preis: | 1.049,95 € (Zusatzschiene 249,95 €) |
Infos: | www.thule.com/de-de/ |
Uebler i31 Z: Quadratisch praktisch
Auspacken, aufsetzen, losfahren: Der Uebler i31 Z ist der einzige Fahrradträger im Test, der ohne Montageaufwand direkt auf die Anhängerkupplung gesetzt werden kann. Ebenfalls herausragend: Mit einer Zuladung von 72 Kilogramm bietet er genügend Kapazität für bis zu drei Fahrräder oder E-Bikes. Gerade mal 18 Kilogramm bringt der Träger dabei selbst auf die Waage – und ist damit der leichteste des Trios. Aber Achtung: Bei voller Beladung müsste die Anhängerkupplung auch mindestens 90 Kilo Stützlast verkraften können.
Einfache Montage des Uebler i31 Z auf der Anhängerkupplung
Tragen lässt sich der i31 Z bequem mit einer Hand; bei der Montage auf den Kugelkopf braucht man dann aber doch beide Hände. Der Aufbau ist einfach: Träger ausrichten, nach unten schwenken, bis er hörbar einrastet. Anschließend den Bügel hochklappen und fixieren, den E-Stecker aus der Halterung nehmen und in die Steckdose des Fahrzeugs einsetzen. Schienen ausklappen – fertig. Für ein rückenfreundliches Beladen bietet Uebler ein empfehlenswertes Set aus Auffahr- und Überfahrschiene (99,30 €) an.
Räder mit Ratsche einfach verzurrbar
Der breite Bügel erlaubt eine flexible Positionierung der Räder, die Befestigungsarme sind einhändig bedienbar – so gelingt die Montage auch allein. Wie bei Thule lassen sich die Felgen mit Gurten niederzurren und per Ratschenmechanismus sicher fixieren. Obwohl der Achsabstand ausreichend ist, passt das Lastenrad im Test aber doch nicht drauf – die Gurte sind zu kurz. Längere Gurte bietet der Fachhandel an – und nur dort sind auch die Uebler-Träger erhältlich, um durch fachkundige Beratung Fehlkäufe zu vermeiden.
Fahrverhalten mit dem Uebler i31 Z in zulässigen Geschwindigkeitsbereichen stabil
Träger und Befestigungsarme sind zur Diebstahlsicherung der Fahrräder gleichschließend abschließbar. Bei leerem Träger – etwa am geparkten Fahrzeug – sollten die Befestigungsarme nur am Bügel verbleiben, wenn sie verschlossen werden.
Richtig beladen bleibt das Fahrverhalten mit dem Uebler i31 Z in allen zulässigen Geschwindigkeitsbereichen stabil – selbst über Bodenwellen und holprigen Bahnübergängen zeigen die Räder im Rückspiegel kaum Bewegung.
Technische Daten UEBLER i31 Z
E-Bike geeignet: | ja |
Anzahl Fahrräder: | 3 |
Gewicht: | 18 kg |
Zuladung: | 72 kg |
Maße (L x B x H): | 78 x 119 x 89 cm |
Maße zusammengeklappt (L x B x H): | 82 x 61 x 22 cm |
Radstand: | 130 cm |
Preis: | 1.111,00 € |
Infos: | www.uebler.com |
Eufab Finch 3: Zweckmäßig und günstig
Wer sich angesichts der Preise der Fahrradträger von Thule und Uebler irritiert zeigt, könnte im Eufab Finch 3 eine preiswerte Alternative finden. Für nur 529 Euro erhält der Kunde einen vollwertigen faltbaren Fahrradträger für drei E-Bikes von einer deutschen Marke. Wie ist das möglich? Vielleicht liegt es daran, dass der Träger im Ausland gefertigt wird – oder daran, dass die stabile Rohrrahmenkonstruktion bei Verarbeitung und Verschraubung eher zweckmäßig als hochwertig wirkt.
Endmontage des Eufab Finch 3 gelingt schnell
Bevor wir die Räder aufsatteln können, müssen wir nur noch den Haltebügel am Träger verschrauben und können gleich danach loslegen. Wie beim hochpreisigen Thule-Träger lässt sich auch der Eufab Finch 3 einhändig auf die Anhängerkupplung setzen und mit einem Hebel fixieren. Ein Sicherungssplint verhindert unabsichtliches Lösen; ein kleines Vorhängeschloss schützt vor Diebstahl. Auch Eufab bietet optional eine Auffahrschiene (46,01 €) an, über die sich im Test alle Fahrräder mühelos aufladen ließen.
Fixierung der Fahrradrahmen über Befestigungsarme intuitiv möglich
Zwei der drei Befestigungsarme sind im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten fest montiert und bleiben auch beim leeren Träger am Bügel. Während die Fixierung der Fahrradrahmen über die Befestigungsarme leicht und intuitiv gelingt, überzeugt die Befestigung der Fahrradreifen weniger. Zum sicheren Verzurren fehlt eine Ratsche. Die Spanngurte müssen von Hand gespannt und per Klemme fixiert werden, was bei uns ein leichtes Gefühl der Unsicherheit hinterlässt.
Anschlusskabel für E-Stecker des Fahrzeugs zu kurz
Eigentlich fehlt nur noch ein letzter Handgriff: Der Stecker müsste in den Pkw-Anschluss gedreht werden. Das Kabel ist jedoch ein paar Zentimeter zu kurz (längerer Kabelbaum im Zubehör erhältlich). Der tief unter der Stoßstange angebrachte E-Anschluss des Kia EV6 lässt sich so nicht erreichen. Eine Probefahrt muss daher leider entfallen.
Technische Daten EUFAB Finch 3
E-Bike geeignet: | ja |
Anzahl Fahrräder: | 3 |
Gewicht: | 21 kg |
Zuladung: | 60 kg |
Maße (L x B x H): | 74 x 122 x 88 cm |
Maße zusammengeklappt (L x B x H): | 74 x 34 x 88 cm |
Radstand: | 130 cm |
Preis: | 529,00 € |
Infos: | www.eufab.com |
Unser Fazit
Der Testwagen: Kia EV6 mit 100 Kilo Stützlast
Technische Daten KIA EV6, 84kWh, GT-Line, AWD
Stützlast: | 100 kg |
Verbrauch (WLTP): | 17,7 kWh |
Verbrauch (Test, ohne Räder): | 20,1 kWh |
Verbrauch (Test, mit Rädern): | 26,7 kWh |
Grundpreis: | ab 60.890 € |
Anhängerkupplung: | 972,27 (zzgl. Einbau) |
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