Schnellcheck: Cupra Tavascan: Elektro-SUV-Coupé überzeugt mit Fahrspaß, schwächelt bei der Bedienung
3 min
Er ist das erste vollelektrische SUV-Coupé von Cupra – der Tavascan. In der Top-Version mit 250 kW/340 PS, markantem Auftritt und moderner Technik vereint er Fahrspaß, Komfort und Effizienz. Auf der Langstrecke überzeugt er mit Reichweite und Dynamik, offenbart aber Schwächen bei der Bedienung.
Der Cupra Tavascan VZ 4 Drive (ab 57.910 Euro) folgt dem Trend der SUV-Coupés. Die abfallende Dachlinie verleiht dem Modell eine gestreckte, sportliche Silhouette. Charakteristisch sind die markant gezeichnete Front mit beleuchtetem Markenlogo sowie eine durchgehende LED-Leiste am Heck. Damit positioniert sich der Tavascan klar im Lifestyle-Segment. Einschränkungen gibt es beim Ladevolumen: Die flach stehende Heckscheibe kostet Stauraum.
Kurz-Bewertung
| Fahreindruck | 5 |
| Bedienbarkeit | 3 |
| Umwelt | 4 |
Fahrkomfort mit sportlicher Note
Gefertigt wird der Tavascan in China. Wie es deutsche Autofahrer mögen, liegt er dennoch straff gefedert auf der Straße und vermittelt ein sportliches Fahrgefühl, ohne unkomfortabel zu sein. Die von uns getestete Top-Version mit 250 kW/340 PS und Allradantrieb beschleunigt souverän, die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist bereits mit leichtem Gasfuß schnell erreicht. Zugunsten des Energiespeichers sind alle Modelle des Tavascan bei 180 km/h elektronisch abgeregelt. Praktisch sind die drei Rekuperationsstufen, die sich über Lenkrad-Paddles einstellen und auch zum Bremsen nutzen lassen – etwa zur Verzögerung auf der Autobahnausfahrt. In der stärksten Rekuperationsstufe kommt der Tavascan VZ allerdings nicht vollständig zum Stillstand; zum Halten muss zusätzlich gebremst werden
Assistenzsysteme mit Schwächen
Die serienmäßigen Assistenzsysteme wie Tempomat und der aktive Spurhalteassistent arbeiten zuverlässig. Wer sie deaktivieren möchte, muss jedoch nach jedem Neustart erneut ins Menü eintauchen. Kritisch fällt der Notbremsassistent auf: Beim Rückwärtsparken griff er ohne ersichtlichen Grund ein, stoppte das Fahrzeug abrupt und machte einen Neustart erforderlich – auf stark befahrenen Straßen eine potenziell gefährliche Situation.
Touchbedienung lenkt vom Verkehrsgeschehen ab
Im Cockpit setzt Cupra auf weitgehende Touchbedienung. Lautstärke und Klimatisierung lassen sich über Slider anpassen, klassische Tasten fehlen fast völlig. Das Infotainmentsystem reagiert nach kurzer Eingewöhnung flüssig, erfordert aber immer wieder den Blick weg von der Straße. Besonders Heizungs- und Sitzheizungseinstellungen führten im Test mit Blick auf den großen Monitor zu deutlicher Ablenkung – ein nicht zu unterschätzender Unsicherheitsfaktor.
Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion
Ein zentrales Ausstattungsmerkmal unseres Testwagens war das Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion. Es projiziert nicht nur Geschwindigkeit und Restreichweite ins Sichtfeld, sondern unterstützt auch bei Spurwechseln und Abbiegevorgängen, indem es die korrekte Fahrspur und die exakte Fahrtrichtung einblendet. Zudem werden die Spurmarkierungen des Spurhalteassistenten dargestellt. Das Display lässt sich individuell anpassen – sowohl in Höhe und Helligkeit als auch in der Farbgebung, die sich etwa beim Fahren auf Schnee von Weiß auf Blau umstellen lässt. Praktisch ist zudem die Einblendung der Reichweite, die einen Blick auf den Cockpit-Bildschirm überflüssig macht.
Reichweite von Wahl der Fahrmodi kaum abhängig
Neben Bedienung und Assistenzsystemen spielt auch die Wahl des Fahrmodus eine zentrale Rolle: Im effizienzorientierten Range-Modus beschleunigt der Tavascan alltagstauglich und erzielt die höchste Restreichweite. Zügige Überholmanöver lassen sich bereits mit dem Komfort-Modus realisieren. Im Performance-Modus reagiert das SUV schon deutlich direkter, während der Cupra-Modus die volle Leistung freisetzt und den Wagen vehement nach vorn treibt. Die erzielbare Restreichweite sinkt im stärksten Modus überraschenderweise nur um wenige Kilometer.
Verbrauch über und Reichweite unter der Herstellerangabe
Im Testbetrieb lag der Durchschnittsverbrauch bei 19 kWh pro 100 Kilometer – und damit etwas über der Herstellerangabe. Mit dem netto (nutzbare Kapazität) 77 kWh großen Akku erreichte der Tavascan rund 450 Kilometer Reichweite. Das ist etwas weniger, als der Hersteller verspricht, aber angesichts von Größe und Leistung des Fahrzeugs ein praxisgerechter Wert.
Die maximale Ladeleistung von 135 kW wirkt im Vergleich zum Wettbewerb, vor allem zu asiatischen Herstellern, zunächst etwas gering. Wichtiger als Spitzenwerte ist jedoch eine durchschnittlich hohe, konstante Ladegeschwindigkeit – und hier punktet der Tavascan VZ: Innerhalb von rund 30 Minuten ließ sich der Akku von 10 auf 80 Prozent nachladen. In der Spitze erzielten wir im Test eine Ladeleistung von 124,5 kW.
„Gegen 1.350 Euro Aufpreis ist der Tavascan mit einer schwenkbaren Anhängerkupplung erhältlich, die ausreichend Stützlast bietet und den Anhängerbetrieb ermöglicht – ein empfehlenswertes Extra.“
Technische Daten Cupra Tavascan VZ 4 Drive
| Motor | E-Motor, 250 kW/340 PS, 545 Nm |
| Norm-/Testverbrauch | 17,1–18,5 (WLTP), 19 kWh |
| CO2-Ausstoß Norm/Test | 0 (WLTP)/0 g/km |
| L x B x H | 4,64 x 1,86/2,11 x 1,60 m |
| Kofferraum | 540–k. A. l |
| Zuladung | 507 kg |
| Anhängelast | 1.200 kg |
| Stützlast | 75 kg |
| Akku-Kapazität | 77 kWh (netto) |
| Reichweite lt. Hersteller | 477–513 km |
| Kfz-Steuer/Jahr | 0 € |
| Preis ab | 57.910 € |
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