Fahrbericht: Jeep Compass – Richtungsweisend in Design und Antrieb
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Mit der dritten Generation wird der Jeep Compass größer, moderner und elektrifizierter. Das neue Kompakt-SUV bietet mehr Platz, neue Hybrid- und E-Antriebe sowie frisches Design im typischen Jeep-Charakter. Im Fahrbericht zeigt sich, was der neue Compass wirklich kann.
Der Compass ist hierzulande nicht der Jeep-Verkaufsknüller – diese Rolle nimmt der kleinere Bruder Avenger ein. Aber was nicht ist, kann nach Ansicht der Verkaufsstrategen noch werden: Für die neue Generation 2026 wurde jedenfalls mehr Platz geschaffen, die Elektrifizierung vorangetrieben und auch äußerlich versucht, den Wiedererkennungswert als typischer Jeep zu erhöhen.
Der Jeep Compass wirkt äußerlich stattlich und robust
Tatsächlich sieht er ebenso kastig wie kräftig aus. Rundum angebrachte Kunststoffplanken verzeihen kleinere Parkrempler, und die eckig ausgeformten Radhäuser sollen mögliche Einsatzorte abseits geteerter Pisten denkbar erscheinen lassen. Der auf 4,55 Meter (plus 14 Zentimeter) gestreckte Wagen verschafft in erster Linie den Mitfahrern im Fond mehr Beinfreiheit. Zudem ist er um acht Zentimeter breiter, wodurch er mit ausgeklappten Außenspiegeln immerhin einen Zwei-Meter-Durchfahrtkorridor benötigt – mitunter schwierig im dichtbesiedelten Mitteleuropa mit engen innerörtlichen Gassen, älteren Tiefgaragen und Parkhäusern.
Wohnlicher Innenraum mit viel Platz vor allem hinten
Im Inneren setzt sich die Kastenwelt auf praktische Weise fort. Eine hoch gebaute Armaturentafel mit wohnlich weichgeschäumten Oberflächen beherbergt flach gezogene Instrumente vor dem Lenkrad. Rechts daneben thront der übliche Touchscreen im 16-Zoll-Breitbildformat. Der Beifahrer hat vor sich ein geschlossenes großes Handschuhfach sowie eine offene Ablagefläche darüber für allerlei Krimskrams. Auf der Mittelkonsole fällt neben einem Drehrad fürs Getriebe – vornehmlich ist die Inneneinrichtung in dunklen Farbtönen gehalten – ein knallroter Kippschalter für die Fahrprogramme auf: Sport, Auto, Sand, Schnee. Interessanterweise sitzt er näher am Fahrer als das Drehrad, das in der Regel wohl häufiger benutzt wird. Der Motorstartknopf ist ein bisschen unpraktisch hinterm Wischerhebel angebracht.
Insgesamt findet man sich mit dem Bedienkonzept schnell zurecht; die Mischung aus Wischen, Tippen und herkömmlichen Schaltern stellt sich während der Testfahrt als vernünftig heraus. Das Gestühl des etwas hochgesetzten Compass, das insbesondere vorne eine gute Sicht übers Verkehrsgeschehen ermöglicht, ist mit robusten abwaschbaren Materialen ummantelt. Im Fond gibt es für die Passagiere ordentlich Platz, und auch der Kofferraum bietet mit 550 Litern Fassungsvermögen keinen Grund zur Klage. Im Vergleich zum Vorgänger hat er um 45 Liter zugelegt. Legt man zur Erweiterung des Laderaums die Rückbanklehnen um, entsteht allerdings eine richtig hohe Stufe.
Zwei Antriebsvarianten im Jeep Compass zum Marktstart 2025
Zum Markteintritt noch Ende 2025 stehen zwei Motorisierungen mit Frontantrieb zur Wahl: erstens ein e-Hybrid, in dem ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner im Zusammenspiel mit einem kleinen Elektromotor eine Gesamtleistung von 107 kW/145 PS hervorbringt. Auf einer ausgiebigen Tour auf bergigen Straßen hat sich der mildhybride Compass als zweckmäßig entpuppt, wenn auch ein bisschen angestrengt in der Geräuschentwicklung. Wer es etwas flotter mag, wird erwartungsgemäß vom Sport-Fahrprogramm mit mehr Biss in der Gasannahme belohnt. Ein Riesenlob verdient das Fahrwerk, das weitgehend ungerührt zahlreiche Unebenheiten wegbügelte. Selbst zu schnelles Überfahren einer massiven Bodenkuppe brachte den Compass nicht aus der Ruhe. Alles in allem überzeugte er durch keinerlei Wanken oder Poltern. Mit dieser Basismotorisierung kostet er ab 39.900 Euro.
Als zweite Motorisierung wird ein komplett batterieelektrischer Compass ab 47.900 Euro mit einer Leistung von 157 kW/213 PS angeboten – kein Schnäppchen im Wettbewerberumfeld. Sein Drehmoment von 345 Newtonmeter liegt bekanntermaßen ab der ersten Umdrehung an, womit sofort ein entsprechend zupackendes Fahrverhalten erreicht werden kann. Für einen atemberaubenden Wow-Effekt reichte es während der Testtour jedoch nicht – musste es auch nicht, da Kavalierstarts aus verschiedenen Gründen sowieso aus der Mode gekommen sind.
Sehr praktisch sind die Stufen der Energierückgewinnung per Schaltwippen am Lenkrad zu bedienen. Am stärksten rekuperiert wird über einen zusätzlichen One-Pedal-Schalter, was den Wagen auch bis zum Stillstand bringt. Das Fahrwerk hat sich übrigens im direkten Vergleich mit dem e-Hybrid-Compass deutlich unruhiger gezeigt. Mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern unter Idealbedingungen liegt dieser Jeep im Mittelfeld innerhalb der aktuellen Stromer-Gemeinde.
Weitere Antriebe folgen – auch mit Allrad als reine E-Version
Abgesehen von den beiden vorgestellten Ausführungen stehen weitere Motorisierungen ab dem zweiten Quartal 2026 in den Startlöchern: ein Plug-in-Hybrid (143 kW/195 PS) mit rund 900 Kilometern Gesamt-Reichweite, davon 95 Kilometer stromernd. Dazu gesellt sich noch ein zweiter kompletter E-Antrieb mit 169 kW/231 PS und 650 Kilometern Reichweite. Auch wer eine Schippe drauflegen und mitunter ins Gelände will oder muss, sollte noch ein wenig Geduld haben. Denn ebenfalls 2026 steht der Allrad-Compass 4XE als Stromer mit 275 kW/375 PS und einer Reichweite von 600 Kilometern auf dem Programm.
„Der neue Compass bietet eine erfreulich breite neuzeitliche Antriebspalette – erstmals ist er auch komplett batterieelektrisch verfügbar. Anfänglich gibt’s ihn jedoch nur als Fronttriebler, und später ist die Allradversion nur einem batterieelektrischen Modell vorbehalten.“
Technische Daten Jeep Compass 1.2 e-Hybrid FWD
| Motor | Benziner: 1,2-l-Dreizylinder (Mildhybrid), 100 kW/136 PS, 230 Nm + E-Motor: 21 kW/28 PS, 50 Nm – Systemleistung: 106 kW/145 PS |
| Normverbrauch | 5,9 l S, 133 g CO2/km (WLTP) (Daten vor Homologation) |
| L x B x H | 4,55 x 1,93/k. A. x 1,65 m |
| Kofferraum | 550–1.561 l |
| Zuladung | keine Angaben bis Redaktionsschluss |
| Anhängelast | 1.150 kg (Daten vor Homologation) |
| Stützlast | 80 kg |
| Preis ab | 39.900 € |
Technische Daten Jeep Compass Elektro
| Motor | Elektro: 157 kW/213 PS, 345 Nm |
| Normverbrauch | 17,5 kWh, 0 g CO2/km (WLTP) (Daten vor Homologation) |
| L x B x H | 4,55 x 1,93/k. A. x 1,65 m |
| Kofferraum | 550–1.561 l |
| Zuladung | keine Angaben bis Redaktionsschluss |
| Anhängelast | 1.000 kg (Daten vor Homologation) |
| Stützlast | 80 kg |
| Akku-Kapazität | 74 kWh |
| Reichweite lt. Hersteller | 500 km (Daten vor Homologation) |
| Preis ab | 47.900 € |
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