Neuwagen müssen 2024 über weitere Assistenzsysteme verfügen
3 min
Die Europäische Union (EU) will die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen bis zum Jahr 2030 halbieren und bis 2050 nahezu auf null senken. Da menschliches Versagen Unfallursache Nummer eins ist, sollen deshalb noch mehr Fahrerassistenzsysteme im Auto Gefahren frühzeitiger erkennen, schwere Verletzungen verhindern und Menschenleben retten. Zum Stichtag 7. Juli 2024 müssen alle Neuwagen EU-weit serienmäßig über zusätzliche Fahrerassistenzsysteme verfügen. Für neu homologierte Fahrzeuge gelten diese Regelungen bereits seit dem 6. Juli 2022.
Alkohol-Wegfahrsperre
Die sogenannte „Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre“ müssen nun alle Neuwagen an Bord haben. Diese ermöglicht künftig jederzeit den Einbau einer alkoholsensitiven Wegfahrsperre, die den Motor erst nach bestandenem Atemtest startet.
Blackbox/Unfalldatenspeicher
Der sogenannte Event Data Recorder (EDR) zeichnet wie eine Blackbox im Flugzeug Daten auf, die im Falle eines Unfalls bei der Aufklärung helfen können.
Geschwindigkeitsassistent
Das „Intelligent Speed Assistance-System“ (ISA) soll die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen unterstützen, indem es Autofahrer akustisch warnt oder abbremst, wenn sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten.
Müdigkeitswarner
Der Müdigkeitswarner oder Aufmerksamkeitsassistent ist ein Fahrerassistenzsystem, das das Lenkverhalten des Fahrers analysiert und Augenbewegungen, Blickrichtung oder Blinzeln registriert. Erkennt das System, dass der Fahrer müde ist, wird er visuell, akustisch oder haptisch mithilfe von Vibrationen gewarnt.
Rückfahrassistent
Beim Rückwärtsfahren erkennt das Assistenzsystem Hindernisse, Passanten und Radfahrer und übermittelt dem Fahrer eine Warnung.
Notfall-Spurhalteassistent
Der aktive Notfall-Spurhalteassistent erkennt mindestens zwischen 70 und 130 km/h, ob der Pkw unbeabsichtigt die eigene Fahrspur verlässt. Mit einer korrigierenden Lenkunterstützung wird der Wagen dann in die Fahrspur zurückgeleitet. Droht ein Verlassen der Fahrbahn, greift das System auch ein, sofern die Straße über Fahrbahnmarkierungen verfügt.
Notbremslicht
Wird das Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit ab 50 km/h stark abgebremst, leuchten alle Rückleuchten auf. Die Bremslichter blinken in schneller Folge, um den rückwärtigen Verkehr zu warnen. Wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt, schaltet sich die Warnblinkanlage ein und das Bremslicht leuchtet dauerhaft.
Notbremsassistent
Unaufmerksamkeit kostet wichtige Meter Bremsweg. Aus verschiedenen Sensorsignalen ermittelt der Notbremsassistent Geschwindigkeit und Distanz zu vorausfahrenden Autos oder Hindernissen wie Fußgängern oder Radfahrern. Wird der erforderliche Sicherheitsabstand unterschritten, bremst das Fahrzeug selbstständig ab, eventuell sogar bis zum Stillstand.
Das könnte Sie auch interessieren
-
Fahrerassistenz Assistenzsysteme: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht
Assistenzsysteme sollen vor Gefahren und Unfällen schützen. Warnsignale und Eingriffe können einem aber auch den letzten Nerv rauben. Wir haben uns angesehen, was Experten und Vielfahrer davon halten.
-
Fahrerassistenz Neuwagen müssen 2024 über weitere Assistenzsysteme verfügen
Zum Stichtag 7. Juli 2024 müssen alle Neuwagen EU-weit serienmäßig über zusätzliche Fahrerassistenzsysteme verfügen.
-
Fahrerassistenz Assistenzsysteme: Neue Helfer in der Not
Ab dem 6. Juli 2022 gilt eine neue EU-Verordnung, die Hersteller verpflichtet, neue Fahrzeugtypen und erstzugelassene Pkw serienmäßig mit diversen Assistenzsystemen auszustatten.
-
Auto Fahrerassistenz News Level 3: Ablenken erlaubt
Das Kraftfahrtbundesamt hat Mercedes-Benz die weltweit erste Typgenehmigung für ein automatisches Spurhaltesystem erteilt. Damit dürfen sich Autofahrer in bestimmten Situationen vom Verkehr abwenden. Geschwindigkeit, Abstand zum Vordermann und das Spurhalten regelt die Technik selbst.
-
Fahrerassistenz Verknüpft, statt nur für sich – Fahrer-Assistenz-Systeme
Bislang haben wir in der Serie der Fahrerassistenzsysteme Einzelfunktionen vorgestellt. Kombiniert man diese miteinander, ergeben sich weitere Fahrfunktionen in vielen Varianten.
-
Fahrerassistenz Baustellenassistent
Hilft, in Engstellen den seitlichen Sicherheitsabstand einzuhalten.
-
Fahrerassistenz Sprachsteuerung
Per Ansage Funktionen im Auto steuern.
-
Fahrerassistenz Gestensteuerung
Mit Finger- und Handbewegungen lassen sich Funktionen im Cockpit bedienen.
-
Fahrerassistenz Effizienzassistent
Unterstützt den Fahrer beim vorausschauenden, spritsparenden Fahren.
ARCD-Newsletter
Bleiben Sie immer informiert!
Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie informative Beiträge und hilfreiche Tipps rund um Mobilität und Reise direkt in Ihr Postfach.
Außerdem warten attraktive Aktionen und Gewinnspiele auf Sie.
Wir freuen uns darauf, Sie als Abonnenten willkommen zu heißen!