So sitzen Sie richtig im Auto

3 min

05.12.2024Wolfgang Sievernich

Es erscheint einfach, im Auto eine gemütliche Sitzhaltung einzunehmen. Vermeintlich bequem muss aber weder rückenschonend noch sicher sein. Wir geben Tipps, worauf Autofahrer bei der Sitzeinstellung achten sollten.
 

Foto: Wolfgang Sievernich

Der Fahrersitz

Um Instrumente und Verkehrsgeschehen im Blick zu behalten, sollten Autofahrer aufrecht sitzen. Die Augen des Fahrers befinden sich dabei möglichst auf halber Höhe der Windschutzscheibe. Die Rücksitzlehne sollte dazu einen Neigungswinkel von 20 Grad nach hinten nicht übersteigen; das Gesäß muss nah an die Sitzlehne rücken. Muskelverspannungen lassen sich vermeiden, wenn die Schultern auch beim Lenken an der Lehne bleiben.

  • Große Personen sollten darauf achten, dass etwa eine Handbreit Luft zwischen Kopf und Dachhimmel verbleibt. Das schützt vor Verletzungen beim Unfall, da man bei einem Aufprall automatisch aus dem Sitz gehoben wird.
  • Ist der Sitz zu tief eingestellt, kann eine zu flache Beckenposition Bandscheibenschäden nach sich ziehen.
  • Um die Blutzufuhr in den Beinen nicht zu behindern, sollte die Vorderkante des Sitzes nicht auf die Oberschenkel drücken und die Sitzfläche etwa zwei Fingerbreit vor der Kniekehle enden. Die Oberschenkel liegen dabei möglichst vollständig auf der Sitzfläche auf.
  • Das linke Knie sollte bei durchgetretener Kupplung leicht angewinkelt bleiben, um bei einem Unfall zu verhindern, dass die Aufprallenergie auf die Hüfte übertragen wird. Auch das rechte Bein sollte angewinkelt werden, um bei einer Gefahrenbremsung mit aller Kraft auf das Bremspedal treten zu können.
  • Um eine sichere Entfernung zum explosionsartig sich entfaltenden Airbag zu gewährleisten, sollte der Abstand vom Lenkrad zum Oberkörper etwa 30 Zentimeter betragen. Als Faustregel für eine optimale Lenkradentfernung gilt: Bei ausgestreckten Armen und den Schulterblättern an der Lehne sollten die Handgelenke oben auf dem Lenkrad liegen.
Foto: Wolfgang Sievernich

Der Sicherheitsgurt

Der Sicherheitsgurt muss mittig über der Schulter und dem Schlüsselbein verlaufen – niemals unter der Achsel oder am Hals. Andernfalls besteht bei einem Unfall ein hohes Verletzungsrisiko für den Kopf und die Rippen.

Der Beckengurt muss eng anliegen, damit der Oberkörper beim Unfall nicht unter diesem hindurchrutschen kann. Die Gefahr für eine Stauchung der Wirbelsäule oder innere Verletzungen im Bauchraum wäre sonst zu groß. 

Foto:Wolfgang Sievernich

Die Kopfstütze

Die Kopfstütze ist dann optimal eingestellt, wenn die Oberkante in einer Linie mit der Kopfoberkante steht. Zwischen Kopf und Kopfstütze sollten mindestens zwei Zentimeter Platz verbleiben.

Bei einer zu niedrigen Positionierung der Kopfstütze kann es beim Unfall zu schweren Kopf- und Nackenverletzungen kommen.

Foto: Wolfgang Sievernich

Das Lenkrad und der Spiegel

Mit der Lenkradhaltung der Hände auf „Viertel vor drei“ lässt sich das Lenkrad drehen, ohne dass eine Hand vom Lenkrad genommen wird. Dadurch wird ein Übergreifen der Hände bei Kurvenfahrten vermieden.

  • Wenn man die Hände an den oberen Lenkradkranz legt, könnten die Arme beim Auslösen des Airbags gegen den Körper katapultiert werden. Fasst man das Lenkrad am unteren Rand an, eventuell nur mit einer Hand, lässt es sich lediglich um eine Vierteldrehung bewegen; bei Ausweichmanövern fehlen rettende Meter. Um den Blinker zu betätigen, müsste das Steuer zudem losgelassen werden.     
  • Der linke Außenspiegel ist richtig eingestellt, wenn der Fahrer ein Viertel des eigenen Autos im Spiegel sieht.
Foto: stock.adobe.com/©algre

Praxistipp

Falls das Auto über eine Speicherfunktion verfügt, sollten Autofahrer die Einstellungen am Sitz sichern. Anleitungen zur Funktion finden sich in der Betriebsanleitung.

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