Zwei Frauen in einem Cabrio.

Mietwagen richtig buchen: So vermeiden Sie Kostenfallen im Urlaub

3 min

24.06.2025Wolfgang Sievernich

Wer Preise vergleicht, Bewertungen liest und Stornobedingungen kennt, spart bei Mietwagen nicht nur bares Geld, sondern oft auch Nerven. Wir geben Tipps, wie sich unangenehme Überraschungen von der Buchung bis zur Rückgabe vermeiden lassen.

 

Frühbucher profitieren bei Mietwagen von attraktiveren Konditionen

Früh buchen lohnt sich: Anders als bei Urlaubsreisen sind Last-Minute-Angebote bei Mietwagen selten günstiger. Wer vorab online oder im Reisebüro reserviert, profitiert von besseren Preisen, einer größeren Auswahl und Frühbucherrabatten. Auch Extras wie Kindersitz oder Navi lassen sich so gezielt sichern – vor Ort sind sie oft deutlich teurer.

Rechtliche Tücken, Zeitfallen und Spartipps bei der Mietwagenbuchung 

Ein gesetzliches Widerrufsrecht gibt es bei Mietwagen nicht – deshalb ist es wichtig, auf eine kostenfreie Stornierungsmöglichkeit zu achten. Wird der Wagen in Deutschland gebucht, gilt deutsches Recht, selbst bei Abholung im Ausland. Da Flugverspätungen nicht automatisch an den Vermieter übermittelt werden, sollte bei der Buchung eine realistische Abholzeit angegeben werden. Wer zu spät kommt, riskiert sonst den Verlust der Reservierung – und muss möglicherweise trotzdem zahlen.

Für Fahrer unter 25 gelten häufig Einschränkungen bei der Fahrzeugwahl und der erforderlichen Führerscheinbesitzdauer. Außerdem wird meist eine Jungfahrer­gebühr fällig.

  • Spar-Tipp: Mietstationen außerhalb von Flughäfen sind oft günstiger und beinhalten meist einen kostenlosen Shuttleservice.

Darauf sollten Verbraucher bei der Mietwagen-Übernahme und Rückgabe achten

Die Online-Buchung gilt meist nur als Reservierung – der eigentliche Mietvertrag wird erst vor Ort abgeschlossen und kann abweichen. Daher sollten die Vertragsunterlagen bei Übergabe genau geprüft werden.
Ein Upgrade in eine höhere Fahrzeugklasse ist in der Regel kostenpflichtig, außer es wird als kostenloses „Goodwill“-Upgrade vergeben.
Wird der Wagen an einem anderen Ort zurückgegeben, fällt oft eine Einweggebühr an. Tipp: Bei längerer Mietdauer oder beliebten Strecken kann sie entfallen.
Bei Verspätungen drohen Nachgebühren – daher rechtzeitig mit dem Vermieter Kontakt aufnehmen und gegebenenfalls verlängern.
Für Fahrten ins Ausland ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich – sonst kann der Versicherungsschutz erlöschen. Gleiches gilt für Fährüberfahrten, die oft verboten oder nur mit Auflagen erlaubt sind.

Dokumentenpflicht beim Mietwagen: Worauf Fahrer unbedingt achten müssen

Bei der Abholung sind der Originalführerschein und ein gültiger Ausweis erforderlich, auch für den zweiten Fahrer. Vorläufige Führerscheine gelten nur mit dem entwerteten Original; Kopien werden nicht akzeptiert. Außerhalb der EU oder des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) wird oft ein internationaler Führerschein benötigt, der als Übersetzung dient und von der Führerscheinstelle des Fahrers ausgestellt wird. 

Gut versichert im Urlaub: Tipps zu Vollkasko, Selbstbeteiligung und Mallorca-Police

Der Versicherungsschutz richtet sich nach dem Recht des Urlaubslandes. Sinnvoll ist eine Vollkaskoversicherung mit geringer Selbstbeteiligung – aber Achtung: Schäden wie an der Kupplung sind oft ausgeschlossen. In solchen Fällen kann der Vermieter die Reparaturkosten in voller Höhe fordern.
Online-Portale bieten häufig Tarife mit Selbstbeteiligungserstattung. Im Schadensfall zahlt der Fahrer dann zuerst selbst und muss das Geld später beim Vermittler zurückfordern.
Zusatzversicherungen vor Ort sind häufig überflüssig. Vor Reiseantritt sollte der Versicherungsschutz daher sorgfältig geprüft und bei der Fahrzeugabholung nachweislich vorgelegt werden. 

  • Wichtig: In vielen Urlaubsländern sind die gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtsummen deutlich niedriger als in Deutschland. Hier greift die Mallorca-Police der eigenen Kfz-Versicherung – sofern im Vertrag enthalten. Sie erhöht die Deckungssumme auf deutsches Niveau und schützt vor hohen Eigenkosten im Schadensfall.

Kraftstoff und Kosten: Die richtige Tankregelung bei Mietwagen wählen

Am transparentesten ist die „Voll/voll“-Regelung: Der Wagen wird vollgetankt übernommen und ebenso zurückgegeben. Gezahlt wird nur der tatsächlich verbrauchte Kraftstoff. Im Ausland ist oft die Regelung „gleicher Füllstand“ üblich. 

  • Tipp: Tankstand bei Abholung und Rückgabe fotografieren, um Nachforderungen vorzubeugen. Nachteil: Wer mehr tankt als nötig, bleibt auf den Mehrkosten sitzen.

Mietwagen mit Kilometerlimit: Wann es teuer werden kann

Bei Mietwagen haben Kunden meist die Wahl zwischen unbegrenzter Kilometerzahl oder einem begrenzten Kontingent. Wer längere Fahrten oder einen Roadtrip plant, sollte das Kilometerlimit im Blick behalten – jeder zusätzliche Kilometer kostet meist 10 bis 25 Cent extra.

 

Frau kniet vor einem Auto.
Der ARCD hilft auch im Urlaub: Pannen- und Abschlepphilfe für Mietwagen wie zu Hause. Foto: stock.adobe.com/© Wellnhofer Designs

Unfall- und Pannenfall beim Mietwagen: Was Sie wissen und tun müssen

Kommt es zu einem Unfall, müssen sowohl die Polizei als auch der Vermieter umgehend informiert werden. Zudem ist ein EU-Unfallbericht auszufüllen.

  • Tipp: Da die Polizei bei reinen Sachschäden oft nicht ausrückt, empfiehlt es sich, Schäden und Fahrzeugpositionen zu fotografieren und Zeugenkontakte zu sichern.

Bei einer Panne oder verlorenen Autoschlüsseln ist zunächst der Vermieter zu kontaktieren. 

Gut zu wissen: Kann ein privat genutzter Mietwagen (keine Lkw-Zulassung) nach einer Panne nicht mehr zur nächsten Werkstatt gefahren werden, leistet der ARCD auch innerhalb der EU Hilfe: Abschleppdienst und Pannenhilfe werden wie im Heimatland organisiert.

Mietwagen richtig zurückgeben: So vermeiden Sie Zusatzkosten und Streit

Um die Berechnung zusätzlicher Miettage zu vermeiden, sollte das Fahrzeug pünktlich und am vereinbarten Ort zurückgegeben werden. Idealerweise sogar während der Öffnungszeiten – andernfalls haftet der Mieter bis zur tatsächlichen Schlüsselübergabe. 
Wie bei der Abholung empfiehlt sich auch bei der Rückgabe eine präzise Bestandsaufnahme. Das Übergabeprotokoll sollte unterschrieben und eine Kopie mitgenommen werden. 

  • Wichtig: Fotos vom Fahrzeug, Schäden, Tankanzeige und Kilometerstand sind empfehlenswert.

 

Kreditkarten liegen übereinander.
Eine Kreditkarte ist bei der Anmietung eines Autos fast immer erforderlich. Foto: stock.adobe.com/© prima91

Kaution bei Mietwagen nur mit Kreditkarte

Eine Kreditkarte ist bei der Anmietung eines Autos fast immer erforderlich, da sie dem Vermieter als Sicherheit dient – etwa für Kaution, Schäden oder Nachforderungen. Das Geld wird nicht direkt abgebucht, sondern nur reserviert und bei unversehrter Rückgabe wieder freigegeben.

  • Wichtig: Viele Vermieter akzeptieren keine Prepaid- oder Debitkarten, da ihnen der Zahlungsschutz herkömmlicher Kreditkarten fehlt. Bei Debitkarten wird die Kaution direkt auf dem Konto blockiert, was den eigenen finanziellen Spielraum zudem deutlich einschränken kann.

Wolfgang Sievernich

rät, auch bei der Fahrt im eigenen Auto eine Kreditkarte dabeizuhaben – für den Leihwagen im Pannenfall.


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