Dinosaurier im Dinosaurier Museum Altmühltal mit einem Jungen

Familienurlaub im Altmühltal: Dinosaurier und Fossilien hautnah erleben

3 min

25.03.2025Bettina Glaser

Urzeit zum Anfassen, Staunen und Entdecken: Im Altmühltal in der Mitte Bayerns erwarten Familien Millionen Jahre alte Fossilien, Dinosaurier und mystische Höhlen. Hier können sie in die spannende Erdgeschichte eintauchen – perfekt für einen unvergesslichen Familienurlaub.

Es klingt ein bisschen wie beim Zahnarzt, wenn Verena Jahnke ihr Werkzeug anlegt. Mit viel Fingerspitzengefühl schabt sie an einem 750-Kilo-Gesteinspaket. Wie Holzspäne splittern kleine Teilchen ab, werden von einem Schlauch abgesaugt. Verena Jahnke arbeitet in der Urzeit-Werkstatt des Dinosaurier Museums Altmühltal bei Denkendorf. Schon seit rund einem Jahr legt sie mit ihren Kollegen das Originalskelett eines Diplodocus, eines bis zu 27 Meter langen und 15 Tonnen schweren Dinosauriers mit kleinem Kopf und langem Hals, vor den Augen der Besucher frei.

Präparatorin Verena Jahnke präpariert einen Diplodocus in der Urzeit-Werkstatt des Dinosaurier Museums Altmühltal bei Denkendorf.

Zweimal am Tag können die Besucher ihr außerdem Fragen zu den Präparationsarbeiten, den Knochen, den Fundorten und den Tieren stellen.

 

Präparatorin Verena Jahnke erzählt über Ihre Arbeit in der Urzeit-Werkstatt des Dinosaurier Museums Altmühltal bei Denkendorf und über die Herausforderungen beim Präparieren eines Diplodocus-Skeletts.

Die etwa 150 Millionen Jahre alten Überreste des Sauriers sind echt. Der Museumsgründer war beim Ausgraben in Amerika mit dabei und hat den Fund ins Altmühltal gebracht. Bis sich die Präparatoren durch die zahlreichen „Jackets“ gearbeitet haben und das Tier vollständig zusammengesetzt und ergänzt in der Ausstellungshalle steht, wird es 2026 werden. Dann bekommt der Pflanzenfresser einen Platz beim weltweit einzigen jugendlichen T-Rex-Originalskelett in der Ausstellungshalle, die dafür möglicherweise noch vergrößert werden muss. Für das Dinomuseum sollten Familien viel Zeit einplanen. 

Marketingleiter Volker Herzog erzählt von den vielen Möglichkeiten, die Familien und Besucher des Dinosaurier Museums Altmühltal erleben können.
Hammer und Meißel mit Fossilien
Mit Hammer und Meißel können auch Laien in den Steinbrüchen im Altmühltal auf Fossiliensuche gehen. Foto: Bettina Glaser

Platten spalten im Steinbruch

Für die Fossilien, die die Jüngsten im Forscher Camp schlagen können, ist die Region weltberühmt. Im 19. Jahrhundert wurde hier der erste Urvogel Archaeopteryx gefunden, von dem eine Versteinerung natürlich auch im Dinomuseum ausgestellt ist. Zwischen den Solnhofener Platten und Mörnsheimer Schichten im Altmühltal sind Raubfische und Meeresschnecken, Flugsaurier und urzeitliche Insekten konserviert, also alles, was in der subtropischen Insel-, Riff- und Lagunenlandschaft des Jurameers vorkam. Und das Beste: Jeder darf hier auf die Suche gehen. Drei Besuchersteinbrüche und zwei Sammelstellen gibt es, wo sogar Kinder mit Hammer und Meißel suchen dürfen. Und die Chancen, dass man zwischen den Platten etwas findet, stehen gut.

Auch wir wagen einen Versuch. Klopf, klopf, klopf. Mit einem gezielten Schlag des Meißels springen die Platten regelrecht auseinander. Schnell verrät ein Blick zwischen die Gesteinsschichten, ob ein Abdruck da ist. Geduld ist gefragt, aber auch die Suche ist ein Erlebnis für sich. Menschen aus der ganzen Welt sind im Steinbruch verteilt und tun es uns gleich. Viele Familien, aber auch Hobbypaläontologen, die regelmäßig suchen, und Wissenschaftler wie ein Paläontologen-Ehepaar aus den USA und Frankreich. Hillary Cepress-Mclean hat mit ihrem Mann gerade Teile eines Fischs gefunden und strahlt übers ganze Gesicht. „Es war schon immer mein Traum hierherzukommen“, erzählt sie aufgeregt.

Kurz darauf haben auch wir Erfolg. Den ersten Abdruck zwischen den Platten zu finden, ist ein ganz besonderer Moment. Ein Moment des Staunens und Innehaltens. Die Kinder denken wegen der runden Form an Schnecken. Damit hat der Fund jedoch nichts zu tun. Es sind Ammoniten.

„Ammoniten waren Tintenfische. Ein Tintenfisch hat das Haus gebaut und darin gelebt“, erklärt Roland Pöschl, ein begeisterter Hobbypaläontologe, der im Altmühltal aufgewachsen ist und schon als kleiner Junge dort Fossilien gesucht hat. 

Hobbypaläontologe Roland Pöschl erzählt, was ihn am Fossiliensuchen im Altmühltal so fasziniert.

Naturschönheiten und Höhlen

Auch wenn die Begeisterung für die Steinbrüche groß ist und man sie mit vielen Erinnerungsstücken in Form von Fossilien verlässt, sollte man keinesfalls die Vielzahl an weiteren Naturschönheiten übersehen, die den Naturpark Altmühltal prägen: Buchen- und Mischwälder, Wacholderheiden, Trockenrasen, Feuchtwiesen, malerische Felsformationen mit Burgen und Schlössern, Höhlen und nicht zuletzt die namensgebende Altmühl, die in weiten Bögen durch den Naturpark fließt und in Töging bei Dietfurt in den Main-Donau-Kanal mündet. Sie lassen sich radelnd, wandernd, paddelnd oder kletternd entdecken.


Impressionen aus dem Altmühltal

Ausblick aufs Altmühltal von der Burg Prunn
Die Burg Prunn im Altmühltal
Dinosaurier im Dinosaurier Museum Altmühltal
Ein Skelett von einem jugendlicher T-Rex im Din
Ausblick von Schloss Rosenburg auf Riedenburg
Fossil mit Ammonit im Steinbruch im Altmühltal
Höhle Schulerloch bei Essing im Altmühltal

Ein 15- bis 20-minütiger Spaziergang durch den Wald führt zur Tropfsteinhöhle Schulerloch bei Essing. Auch hier wird Erdgeschichte lebendig. „Das Besondere am Schulerloch ist das Tropfsteinwasserbecken, das ist ein Becherstalagmit, der vom Boden wächst. Das ist so besonders, weil’s weltweit einmalig ist und weil’s über 100.000 Jahre gewachsen ist“, erzählt Besitzerin Veronika Gruber stolz. 

Höhlenbesitzerin Veronika Gruber blickt auf eine lange Familientradition bei der Tropfsteinhöhle Schulerloch bei Essing im Altmühltal.

Wer die Höhle besucht, sollte bei Temperaturen um neun Grad auf jeden Fall eine Jacke dabeihaben, um bei einer Führung zu den besonderen Tropfsteinbildungen wie „Giraffe“ oder „Gorilla“ nicht zu frieren. Den Abschluss bildet eine Höhlenwand-Projektion, die uns mitnimmt auf eine Zeitreise von der Erdentstehung über das Jurameer bis hin zu den Riesen der Eiszeit und den Neandertalern. Hier stoßen wir noch einmal auf die Dinosaurier, die Ammoniten und viele weitere Lebewesen, die wir während der Reise ins Altmühltal so eindrücklich erlebt haben. Und wer mag, kann hier bei einer meditativen Führung von den vielen Eindrücken im Altmühltal entspannen.

Höhlenbesitzerin Veronika Gruber erzählt von ihrer Begeisterung über die Tropfsteinhöhle Schulerloch bei Essing im Altmühltal.

Die Multimedia-Reportage zum Altmühltal erleben
 

ARCD-Reiseservice

Unterkünfte: 

Ausflugsziele: 

ARCD-Buchungsservice:

Das ARCD-Reisebüro unterstützt Sie gern bei Ihrer individuellen Reiseplanung fürs Almühltal. 
Kontakt: Tel. 0 98 41 / 4 09 150 oder info@arcd-reisen.de

Auskünfte: 

Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Tel. 0 84 21 / 98 76-0, 
www.naturpark-altmuehltal.de

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