Dengue, FSME und Tollwut: Diese Reiseimpfungen empfehlen Mediziner
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Umweltbedingungen, Urbanisierung, Klimawandel und internationale Mobilität – das alles prägt die Gesundheitslandschaft weltweit und begünstigt die Verbreitung von Infektionskrankheiten. Anlässlich des 26. Forums Reisen und Gesundheit des Centrums für Reisemedizin (CRM) sprach Prof. Dr. Tomas Jelinek über die allgemeine Weltseuchenlage und Reiseimpfungen. Besonders in tropischen und subtropischen Regionen blieben durch Mücken übertragene Erkrankungen wie Dengue-Fieber, Chikungunya und Zika eine Herausforderung, betonte Prof. Jelinek.
Wie kann man sich vor Dengue-Fieber schützen?
„Weltweit wurden mehr als 14 Millionen Dengue-Fälle und 10.000 Tote durch Dengue registriert. Insbesondere in Asien und Lateinamerika stiegen die Fallzahlen auch 2024 deutlich an“, sagte Prof. Jelinek. Oberste Priorität, um sich davor zu schützen, hat der Mückenschutz: langärmelige Kleidung und lange Hosen, Insektenschutzmittel mit DEET oder Icaridin und ein Moskitonetz beim Schlafen. Zudem sollten Reisende in tropischen Regionen stehende Gewässer meiden, da diese Brutstätten für Mücken sind.
Mittlerweile gibt es auch Impfstoffe gegen Dengue-Fieber, die für Personen, die sich vermehrt oder dauerhaft in Risikogebieten aufhalten, relevant sind. Vor einer Reise sollten Urlauber sich über die aktuelle Dengue-Situation im Zielgebiet informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Wann und wo sollten sich Urlauber über Reiseimpfungen informieren?
„Vor jeder Reise wird dringend empfohlen, sich über aktuelle Impfempfehlungen zu informieren und individuelle Risikofaktoren zu berücksichtigen“, erklärte Prof. Jelinek. Impfungen seien eine der effektivsten Maßnahmen, die die Medizin zur Verfügung habe. „Die reisemedizinische Beratung bietet eine hervorragende Gelegenheit, Impflücken aufzufrischen.“
Unterschieden werde bei den Reiseimpfungen zwischen Pflichtimpfungen, die zur Einreise in einzelnen Ländern vorgeschrieben sind, Standardimpfungen, die generell allen Reisenden empfohlen werden, und Indikationsimpfungen, die in besonderen Situationen angezeigt sind.
Ein wachsender Fokus liege auf der Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), da Zecken durch klimatische Veränderungen in neuen Regionen vorkommen würden, so Prof. Jelinek. Auskunft, wo man sich über empfohlene Reiseimpfungen informieren kann, gibt das Robert-Koch-Institut.
Welche Neuheiten gibt es in der Reisemedizin noch?
Über die Bedeutung der Tollwutimpfung werde verstärkt diskutiert, insbesondere für Individualreisende und Abenteuerurlauber, die in engem Kontakt mit Wild- oder Haustieren stehen, sagte Prof. Jelinek. Zudem steige die Bedrohung durch multiresistente Erreger. „Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit zu und erschweren die Behandlung bakterieller Infektionen wie Typhus oder Tuberkulose.“
Auch die jüngsten Ausbrüche von Affenpocken (Mpox) in nicht endemischen Regionen würden zu Impfempfehlungen für Risikogruppen führen. Ebenfalls seien für die länderübergreifend auftretende Tropenkrankheit Chikungunya mittlerweile Impfstoffe zugelassen.
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