Querfeldein auf der E-Enduro
3 min
Motorsport und Biodiversität? Das Rauschen der Bäume und adrenalinträchtige Drifts? Alles keine Widersprüche im Electric Ride Park Hardegsen.
Lokaltermin im E-Park: Betreiber Markus Schade erklärt zu Beginn die einfache Funktion der vollelektrischen KTM-Freeride-Offroadmaschine und die Verhaltensregeln auf dem Übungsgelände. So stimmt er uns bei frühsommerlichem Wetter und mitten im Grünen mit freundlicher didaktischer Routine ein.
Steffi und Björn, die bisher nur auf der Straße Motorrad fahren, die Studentin Victoria, Instruktor und Manager Markus Schade und ich wollen nun in der Gruppe los. Schade erläutert die Besonderheiten der seit 2014 produzierten KTM Freeride E-XC mit 18 kW/24,5 PS Spitzenleistung: drei Fahrmodi von mild bis wild, ein Drehgriff mit E-Gas und beide Bremsen am Lenker. Wer bisher Mountainbike oder einen kleinen Automatikroller gefahren ist, kennt die Bedienung. Mehr braucht es nicht. Eingefleischte Motorradfahrer müssen sich umgewöhnen, dass es weder einen Kupplungshebel noch Fußhebel zur Bedienung braucht.
Wir starten im sanften Modus 1. Nach einem halben Kilometer Schotterstraße biegen wir auf eine gemähte Wiese ab. Flachliegende Halme machen den Boden rutschig, hier lässt sich die KTM kennenlernen. Das Geräuschbild entspricht einem E-Bike, nicht mehr und nicht weniger. Im zweiten Fahrmodus geht es weiter auf den Grasrundkurs, bald kommt ein bisschen Tempo ins Spiel. Auf einer Wiese fühlen sich 40 km/h sehr rasant an. Die KTM bremst und fährt sich wie eine Geländemaschine mit Automatik. Die ansatzlose Beschleunigung ohne zu schalten macht die Sinne für das Gelände frei, Fahren wird zum schwerelosen Genuss. Am besten kommt Novize Björn zurecht. Er ist Mountainbiker und Downhill-Radler. Für ihn sind zwei Bremsen am Lenker nichts Neues. Nach einer halben Stunde sieht bei Björn niemand mehr den Enduro-Neuling, der noch nie zuvor offroad Motorrad gefahren ist.
Wir starten im sanften Modus 1. Nach einem halben Kilometer Schotterstraße biegen wir auf eine gemähte Wiese ab. Flachliegende Halme machen den Boden rutschig, hier lässt sich die KTM kennenlernen. Das Geräuschbild entspricht einem E-Bike, nicht mehr und nicht weniger. Im zweiten Fahrmodus geht es weiter auf den Grasrundkurs, bald kommt ein bisschen Tempo ins Spiel. Auf einer Wiese fühlen sich 40 km/h sehr rasant an. Die KTM bremst und fährt sich wie eine Geländemaschine mit Automatik. Die ansatzlose Beschleunigung ohne zu schalten macht die Sinne für das Gelände frei, Fahren wird zum schwerelosen Genuss. Am besten kommt Novize Björn zurecht. Er ist Mountainbiker und Downhill-Radler. Für ihn sind zwei Bremsen am Lenker nichts Neues. Nach einer halben Stunde sieht bei Björn niemand mehr den Enduro-Neuling, der noch nie zuvor offroad Motorrad gefahren ist.
Fahrspaß im Einklang mit der Natur
Die Damen sind vorsichtiger, genießen das Fahrerlebnis aber ebenfalls. Bald geht es in den Wald auf für Routiniers genussvoll zu fahrenden Trampelpfaden. Diese Passage ist Steffi unheimlich. Speziell die Gefällestücke zerren an ihren Nerven. Victoria kippt zweimal um, da sie zunächst zu zögerlich ist. Doch der Rat, locker zu bleiben und das Motorrad einfach laufen zu lassen, verfängt, und fortan fährt die 21-Jährige gut gelaunt auf den Trails im leuchtend grünen Hardegser Urwald mit.
Eine Stunde ist vorüber, wir wechseln auf die Crosspiste im Kessel des aufgelassenen Steinbruchs. Dort genieße ich die kräftige, gut dosierbare Drehmomententfaltung der KTM. Kleine Sprünge, rund gefahrene „Anlieger“ in den Kurven und das Bezwingen harter Spurrillen lassen bei allen Fahrfreude aufkommen.
Nach zweieinhalb Stunden sind die Akkus leer – nicht bei den Motorrädern, sondern bei den Teilnehmern. Dafür strahlen die geröteten und verschwitzten Gesichter um die Wette. Ich wage die Prognose, dass speziell Neulinge und Gelegenheitsenduristen mehr Spaß mit einer E-Enduro als mit einem Verbrenner haben. Kein Kuppeln und kein Schalten und immer konstantes Drehmoment am Hinterrad erlauben mehr Konzentration auf die Strecke und die Balance. Dazu kommt der Umweltaspekt: Praktisch keine Geräuschemission und (hoffentlich) nachhaltig erzeugter Strom für den Fahrbetrieb dürften Kritiker verstummen lassen.
Gefahren wird in Hardegsen normalerweise mit Mietmotorrädern in der Gruppe mit Instruktor. Wer aber eine eigene E-Maschine mitbringt, kommt auch ohne Guide ins Gelände. Elektrisch hat Offroaden offenbar noch eine Zukunft, die auch Spaß machen kann …
„Electric Ride Park“ Hardegsen
- Der Electric Ride Park liegt etwa 30 km nördlich von Göttingen und 8 km westlich der A7-Anschlussstelle Nörten-Hardenberg und
- ist von März bis Oktober an Samstagen und Sonntagen geöffnet.
- Die Tourpreise inklusive Mietmotorrad beginnen bei 89 Euro.
- Kontakt:
Tel. 0 55 51 / 91 39 19 und 0170 / 58 42 816,
E-Mail info@electricridepark.de
Der ERP geht bereits in seine neunte Saison, wie Markus Schade berichtet. Der Initiator und Betreiber des Parks bietet Touren für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene an und sagt: „Das Interesse am Thema Elektromobilität wächst ständig, das merken wir auch im Offroad-Bereich.“ Wer zum ERP kommt, kann dort auch die passende Schutzausrüstung leihen. Neben Erwachsenen werde ebenfalls an den Nachwuchs gedacht, erklärt Schade: „Auch unser MX ,Kids-Club‘ für Sechs- bis Zwölfjährige wird gut angenommen und ist mit kleinen E-Crossern gut bestückt. Ab diesem Jahr werden Programm und Fuhrpark durch den ,Youth-Club‘ ergänzt. Dort können 13- bis 18-Jährige mit leichteren, niedrigeren Maschinen als der KTM starten. Insbesondere für die jungen Piloten wird der Einstieg in den Offroad-Sport mit den E-Motorrädern leichter als früher.“ Vor allem bei Frauen gefragt seien die Ganztages-Offroad-Trainings für Einsteiger und Fortgeschrittene.
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