Grafik mit zwei Handys, eins mit Sonne und ein mit einer Regenwolke.

Wetter-Apps im Faktencheck: So (un)genau sind die Prognosen wirklich

3 min

23.06.2025Wolfgang Sievernich

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter – oder es bleibt, wie es ist“, weiß der Volksmund. Ähnlich treffsichere Prognosen liefern bisweilen auch Wetter-Apps auf Smartphone und Computer. Ein Blick hinter die Kulissen der Wettervorhersage zeigt, warum der Technik Grenzen gesetzt sind.

 

Moderne Wetterprognosen beruhen auf hochkomplexen Berechnungen. Rund ein Dutzend Wettermodelle erstellen weltweit Vorhersagen auf Basis von Radarbildern, Satellitenaufnahmen und Messwerten von Bodenstationen. Diese Daten werden alle sechs Stunden zusammengeführt und laufend aktualisiert.

Wettervorhersagen können plötzliche Wetterumschwünge kaum vorhersagen

Das Problem: „Plötzliche Wetterumschwünge lassen sich damit nur schwer vorhersagen“, sagt Markus Valk, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Verlässlich sei das Wetter ohnehin nur für etwa fünf Tage im Voraus zu prognostizieren – ­alles darüber hinaus sei eher eine grobe Tendenz. „Ich würde keine Gartenparty absagen, nur weil in zehn Tagen ein Gewittersymbol in der App auftaucht“, so Valk.

Wetterradar ist für kurzfristige Wettervorhersagen deutlich präziser

Niemand trägt zudem gern einen Regenschirm mit sich herum, wenn er gar nicht gebraucht wird. Für kurzfristige Zeiträume von ein bis zwei Stunden lohnt daher ein Blick aufs Wetterradar. Es misst Niederschläge in Echtzeit mithilfe von Radarstrahlen, die – ähnlich wie bei einem Echolot – von Regentropfen, Schneeflocken oder Hagelkörnern zurückgeworfen werden. So lassen sich Richtung, Entfernung und Intensität des Niederschlags präzise bestimmen.

Wetter-Apps widersprechen sich technisch bedingt

Neben den grundsätzlichen Grenzen der Wettervorhersage sind widersprüchliche Angaben in Wetter-Apps aber auch technisch bedingt. „Der Entwickler muss entscheiden, wie er 24 verschiedene Wetterzustände mit wenigen Symbolen abbildet, und wählt in der Regel das relevanteste“, erklärt Valk. Die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes zeigt etwa stets das Symbol des extremsten Wetterereignisses an. Andere Anbieter gehen differenzierter vor – das kann dazu führen, dass in einer App Regen angezeigt wird, während in einer anderen die Sonne scheint. 

Wetter-Apps suggerieren exakte Wettervorhersagen – ein Irrglaube

Ein weit verbreiteter Irrglaube betrifft zudem die scheinbare Exaktheit von Wetter-Apps. „Sie suggerieren eine wahnsinnige Genauigkeit“, erklärt Valk. Doch punktgenaue Prognosen für bestimmte Uhrzeiten seien unrealistisch. Stattdessen lohne es sich, die begleitenden Wetterberichte zu lesen – zum Beispiel, wenn dort Regen für den Nachmittag angekündigt wird.

Verbraucher sollten verschiedene Wetter-Apps ausprobieren

Am Ende hilft nur: Verschiedene Wetter-Apps ausprobieren und prüfen, welche für den eigenen Standort am zuverlässigsten ist. Die perfekte Wetter-App? Die gibt es nicht.

 

 

ARCD-Mitarbeiter Wolfgang Sievernich vor einem großen schwarzen SUV.

Wolfgang Sievernich

nutzt verschiedene Wetter-Apps. Sein Tipp: Im Ausland liefern lokale Anbieter oft genauere Prognosen.


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