Free-Flow-Maut in Frankreich: Alles Wichtige über Bezahlung und Phishing-Abzocke
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Wie funktioniert die Free-Flow-Maut?
Wo Autofahrer in Frankreich früher Mautstationen passiert haben, sollen in Zukunft nur noch Mautbrücken stehen. Das Ziel: weniger Staus, weniger Auffahrunfälle, weniger Emissionen. Um die neue Free-Flow-Maut (auf Französisch „péage en flux libre“) zu nutzen, muss man nicht mal langsamer fahren.
Kameras erfassen beim Auffahren auf die Autobahn das Kennzeichen. Beim Durchfahren der Mautbrücke wird das Kennzeichen erneut gescannt. Dadurch wird die zurückgelegte Strecke und die fällige Mautgebühr berechnet. Besitzt man keine Mautbox, müssen Autofahrer sich eigenständig um die Bezahlung der Mautgebühr kümmern – und das innerhalb von 72 Stunden.
Was ist der Unterschied zwischen Free-Flow-Maut und Maut ohne Ticket?
Schranken und Papiertickets kommen immer seltener zum Einsatz. Neben dem Free-Flow-System, bei dem es auch bei der Abfahrt keine Schranken mehr gibt, sind in Frankreich auch Strecken mit Maut ohne Ticket immer häufiger. Dort erfassen Kameras das Kennzeichen bei der Auffahrt auf die Autobahn, bei der Abfahrt müssen Reisende ihre Mautgebühr aber wie gewohnt an der Schranke bezahlen. Solche Strecken befinden sich im Südosten Frankreichs im Département Isère auf der A41, A43, A48 und A49.
Wo gibt es bereits Free-Flow-Mautbrücken in Frankreich?
2019 wurde auf der A4 bei Boulay die erste einzelne Mautstelle durch eine Mautbrücke ersetzt. Die erste Autobahn mit Free-Flow-Maut folgte 2022 mit der A79 im Département Allier. Im Juni 2024 wurden die stark befahrenen Strecken auf der A14 von Paris in Richtung Normandie in Betrieb genommen. Im Dezember 2024 folgte der restliche Abschnitt bis zur Atlantikküste über die A13. Weitere geplante Strecken sind die A69 und A40.
Wie funktioniert die Bezahlung der Free-Flow-Maut?
Autofahrer, die eine Free-Flow-Mautbrücke (péage en flux libre) passiert haben, müssen sich eigenständig um die Bezahlung kümmern – und das innerhalb von 72 Stunden. Am sichersten funktioniert das über eine Mautbox wie die des ARCD-Kooperationspartners maut1. Alternativ kann man sich auf der Website des Autobahnbetreibers registrieren und wird dann benachrichtigt, sobald man eine Free-Flow-Strecke benutzt hat. Die ALIAE ist für die A79 und die Sanef für die anderen Free-Flow-Autobahnen zuständig. Auf den entsprechenden Webseiten kann der Betrag auch im Nachgang bezahlt werden. Entlang der A79 und an der Mautstelle Boulay können Autofahrer auch noch am Automaten bar oder mit Karte bezahlen. Auf der A13 und A14 sind keine Automaten aufgestellt. Fahrten dort können Urlauber über das Nirio-Netzwerk bezahlen. An zugelassenen Verkaufsstellen kann man dann bar oder per Kreditkarte die Gebühr begleichen.
Was geschieht, wenn man die Free-Flow-Mautgebühr nicht rechtzeitig bezahlt?
Wer seine Mautgebühr nicht innerhalb von 72 Stunden begleicht, bekommt eine Zahlungsaufforderung. Diese enthält meistens eine Strafgebühr. Wird die Mahnung ignoriert, droht im schlimmsten Fall eine Strafe von 375 Euro.
Welchen Vorteil bringt eine Mautbox?
Die Mautbox des ARCD-Kooperationspartners maut1 kann in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal genutzt werden – in der Variante PREMIUM zusätzlich auch in Kroatien. Durch die Mautbox wird das Kennzeichen des Fahrzeugs mit dem Bankkonto oder der Kreditkarte verknüpft. Durchfährt man eine Free-Flow-Mautbrücke startet der Bezahlvorgang durch die Mautbox automatisch.
In welchen Ländern gibt es auch Free-Flow-Mautsysteme?
In Italien (A36, A59 und A60 bei Como), Spanien (A636 zwischen Beasain und Bergara) und Portugal (großes Netz) werden bereits Free-Flow-Mautsysteme eingesetzt.
Wie kann man sich vor Phishing-Abzocke schützen?
Leider werden Urlauber immer häufiger Opfer von Abzocke durch Phishing: Betrüger schicken Nachrichten angeblich von den bekannten Mautanbietern Vinci Autoroutes, Ulsys oder Sanef. Diese Nachrichten wirken oft professionell und täuschend echt. Reisende werden dazu gedrängt, offene Mautgebühren innerhalb von 24 Stunden zu bezahlen, um Bußgelder oder Kontosperrungen zu vermeiden. Die angegebenen Links führen zu gefälschten Websites. Geben Nutzer dort ihre Konto- oder Kreditkartendaten ein, machen sie diese den Betrügern zugänglich.
So schützen Sie sich vor möglichen Phishing-Versuchen:
Offizielle E-Mails kommen nur von Adressen mit den Endungen: @ulys.com, @vinci-autoroutes.com, @clients.ulys.com, @email.vinci-autoroutes.com.
Echte SMS werden nur von der Kurzwahl „36035“ oder der Kennung „VINCI“ gesendet. Nachrichten, die mit „06“ oder „07“ beginnen, sind nicht seriös.
Klicken Sie niemals auf direkte Zahlungslinks! Informieren Sie den offiziellen Betreiber.
Wenn Sie bereits Ihre Daten auf Phishing-Websites eingegeben haben, informieren Sie sofort Ihre Bank und lassen Sie Ihr Konto oder Ihre Kreditkarte sperren!
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Die ARCD-Touristikabteilung berät Sie gerne zu
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- unserem neuen Mautbox-Angebot.
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