Fahrer-Assistenz-Systeme erklärt: Gestensteuerung
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Über Bedienflächen von Touchscreens lassen sich viele Funktionen ansteuern: Radio, Navigation, Freisprecheinrichtung, Heizung, Klimaanlage, Antriebs- und Fahrerassistenz sowie vieles mehr. Die Bedienung dieser berührungssensitiven Bildschirme kann bei längerer Nutzung aber vom Verkehrsgeschehen ablenken und sogar zu Unfällen führen. Auf der Suche nach Alternativen haben die Entwickler die Gestensteuerung automobiltauglich gemacht. Diese Technik kommt aus der Unterhaltungselektronik und wird auch zur Bedienung von Spielekonsolen, Smart-TVs und Smartphones verwendet.
Kamera filmt
Erstmals im Automobil führte BMW die Gestensteuerung in der Oberklasse beim 7er-Modell im Jahr 2015 ein. Und die Technik funktioniert so: In der Dachbedieneinheit des Fahrzeugs filmt eine 3-D-Kamera permanent einen fest eingegrenzten Bereich zwischen Fahrer und Beifahrer vor der Armauflage der Mittelkonsole. Bewegungen des Beifahrers und anderer Passagiere soll das System ignorieren.
Erkannt werden verschiedene vordefinierte Gesten: Will man beispielsweise einen eingehenden Anruf annehmen, reicht es, den ausgestreckten Finger in Richtung des Displays zu bewegen. Um ihn abzulehnen, wischt die Hand vor dem Bildschirm nach rechts. Mit einer Winkbewegung lassen sich Radiosender wechseln, kreist der ausgestreckte Zeigefinger im Uhrzeigersinn durch die Luft, erhöht sich die Lautstärke, gegenläufig reduziert sie sich.
Klingt einfach, führte in der Praxis aber schon zu Missverständnissen, etwa wenn der Fahrer einen Fußgänger per Handzeichen über die Straße bittet und dabei den Radiosender verstellt. Weiterer Nachteil: Die Hand muss vom Lenkrad genommen werden. Nicht so bei einer Entwicklung von Continental: Nur der Daumen wischt durch das Menü, die Hände bleiben am Steuer.
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