Eine Kaffeetasse steht auf einem Schreibtisch mit Laptop. @Witoon

Welt-Grafiker-Tag: Auf einen Kaffee mit ARCD-Designer Horst Holler

3 min

25.04.2025Jessica Blank

Der 27. April ist als Welt-Grafiker-Tag allen Mediengestaltern gewidmet. Bei einem Kaffee verrät Auto+Reise-Designer Horst Holler, wie er vor 40 Jahren zu diesem Beruf gekommen ist und in welcher Abteilung des ARCD er gerne einmal arbeiten würde. 

ARCD-Grafiker Horst Holler sitzt am Schreibtisch.
Foto: Jessica Blank

Wolltest du schon immer Grafiker werden?

Horst Holler: Also kreativ war schon immer meins. Dann sucht man sich natürlich zum Berufsstart eine Ausbildungsstätte. Und damals 1985, als ich begonnen habe, war das nicht so ganz einfach. Es hat sich durch Zufall ergeben, dass ich bei der Firma Delp als Schriftsetzer eine Lehrstelle gefunden habe. Und das war natürlich mit diesen EPV-Systemen früher extrem lernintensiv und außergewöhnlich. Da gab es ja noch nicht so viele Grafiker in dem Sinn, sondern da war mehr die Grafik- und Designrichtung bei den Vorstufen-Betrieben, den klassischen Setzereien der Druckerei angesiedelt. Es sind halt zwei Komponenten: Einmal ist es die Affinität zum Grafischen und das andere ist dann mit dem Computer arbeiten. Das war schon immer mein Steckenpferd. Und die Kombi daraus hat mich zur Firma Delp geführt, wo ich drei Jahre lang die Ausbildung gemacht habe zum klassischen Schriftsetzer damals noch, bevor der Beruf zum Mediengestalter umdeklariert wurde. Bis 1995 war ich Facharbeiter als Schriftsetzer, dann Abteilungsleiter in der Vorstufe mit Ausbildungsberechtigung für Mediengestalter für Digital und Print. Und da war ich schon immer sehr intensiv mit dem ARCD betraut, mit dem Magazin und allen Randprodukten.  
 

Was ist das Besondere an deinem Job?

Es ist sehr interessant, weil jeder Tag anders läuft. Nicht wie bei einer Maschinenproduktion, wo du von früh bis abends weißt, was auf dich zukommt. Sondern du startest morgens um 8 Uhr und weißt nicht, was der Tag so bringt. Also das ist keine Schema-F-Produktion, wo du sagst, jede Woche im Jahr, jeder Tag im Jahr ist gleich. Sondern du hast sehr, sehr viele unterschiedliche Kunden. Und das macht’s eigentlich aus: Dieses Eingehen auf die Leute, hinhören, verstehen, was für Wünsche rumkommen sollen, welcher Werbe-Effekt erzielt werden soll. Dieses Zuhören und nicht über den Kunden hinweg und dem Kunden irgendwas aufdrücken. 
 

Was hat sich denn im Laufe der Jahre in dem Beruf verändert? 

Vom Beruf her war der klassische Schriftsetzer der Einstieg und dann kamen ja die ganzen Computerprogramme dazu. Als Erstes natürlich die Konvertierung vom klassischen PC mit 386er-Prozessor, die Daten-Übernahme vom klassischen Text in die Satzsysteme und daraus ein Buch, Flyer oder Magazine zu gestalten. Und dann natürlich der große Sprung: Apple Macintosh. Und auch das Zusammenwachsen der einzelnen Berufe. Früher hat es einen Reprofotografen gegeben, der eigentlich nur Bilder gemacht, retuschiert und Strichzeichnungen erstellt hat. Und die Kombi aus Text und Bild musste man übernehmen als Schriftsetzer. Dann hat es diesen Druckformenhersteller gegeben, der alles drucktechnisch in Form gebracht hat, dass man Druckplatten erstellen konnte. Das waren ja drei, vier verschiedene Berufe, die da beteiligt waren. Und das ist im Laufe der Jahre so zusammengewachsen, dass es nur noch einen Beteiligten gibt: Den Grafiker, der eigentlich von der Idee bis zur Weitergabe an die Druckerei alles macht. 
 

Wie bist du zum ARCD und zu Auto+Reise gekommen?

Die Kombi ARCD und Delp gab es ja vor meiner Zeit schon und man wächst da als Lehrling so mit rein. Man bekam kleine Aufgaben im Magazin zugeteilt oder durfte mal eine Seite layouten. Und dann war die Kombi aus dem damaligen Chefredakteur Josef Harrer und Horst Holler schon immer auf einer sehr guten Ebene von Anfang an. Ich erinnere mich noch an einen Spruch von ihm: „Lassen Sie mal die jungen Pferde ran.“ Daraufhin bin ich immer mehr reingewachsen in das Thema. Nach dem tragischen Herztod meines Vorstufenleiters Manfred Hahn wurde ich gefragt, ob ich mir zutraue, die komplette Projektleitung für das Magazin zu übernehmen. Dann war ich Vorstufenleiter und verantwortlich für Auto+Reise. 2012 gab’s den Switch von Delp Druck zum ARCD. Dann haben wir hier im Haus produziert. 
 

Welche Aufgaben hast du so über den Tag verteilt?

Von der Visitenkarte bis zum Flyer mit etlichen Seiten eigentlich alles. Es ist nach wie vor immer noch so: Ich weiß manchmal früh nicht, was mich erwartet, was auf mich zukommt, was der Tag so bringt. Welche Layouts kommen von der Redaktion rüber? Welche Ideen werden an mich herangetragen? Welche Ideen hat die Geschäftsleitung? Was bringt der Digitaldruck bei uns unten im Haus?  Das sind schon verschiedene Optionen, die man ad hoc eigentlich zugeteilt kriegt früh am Morgen und der Tag dementsprechend so läuft. Im Printbereich kann einen über den Tag gesehen alles ereilen.
 

Eine letzte Frage: Wenn du einen Tag lang im ARCD in einer anderen Abteilung arbeiten könntest, wo wäre das und warum?

Ich glaube, das wäre im Front Office, und zwar bei der Mitgliederberatung. Weil ich das schon interessant finde, den direkten Austausch mit dem Mitglied und Fragen zu beantworten. Autotechnik ist ja auch so ein bisschen mein Hobby, weil ich selber gerne schraube an meinen Autos. Und da beratend zur Seite zu stehen auch für die neuen Technologien: Elektroantrieb, Hybridantrieb, Autoreifentest – alles, was ins Technische mit reinspielt. Da wäre ich gern dabei, um einfach mal zu sehen, wo drückt der Schuh beim Mitglied und wo kann man weiterhelfen. 

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