Thor Test Vehicle parkt auf festgestampfter Erde vor hohen grünen Bäumen.

Inspiration für Camper

3 min

06.05.2025Gerhard Prien

Die durch Corona bedingte Nachfrage nach Campern aller Art ist etwas abgeflaut. Lieferzeiten haben sich verkürzt. Bei vielen Händlern stehen Caravans und Reisemobile auf den Höfen und es sind wieder Rabatte zu bekommen. Dennoch gibt es auch 2024 einige Neuheiten, besonders spannende aus dem Ausland.
 

AC Future AI-THt steht vor einer schneebedeckten Bergkulisse.
Foto: AC Future

AC Future/Pininfarina AI Transformer Home

Seit 2023 entwickelt AC Future in Kalifornien intelligente Wohnlösungen. Damit will das Unternehmen die Krise des fehlenden und bezahlbaren Wohnraums bewältigen. In Kooperation mit der italienischen Design-Firma Pininfarina kommen die ersten Produkte für mobiles und kompaktes Wohnen auf den Markt: Die AI-THu (AI Transformer Home Unit), der AI-THt (AI Transformer Home Trailer) und das AI-THd (AI Transformer Home). AI-THu und AI-THt basieren auf einer flexiblen Plattform und den gleichen netzunabhängigen Fähigkeiten wie der AI-THd. Der AI-THt ist ein 731 Zentimeter langer, aerodynamischer Camper mit flexiblen Wohnräumen. Der AI-THd ist eine intelligente, autarke, fahrbare Version des AI-THt, die sich vom Freizeitfahrzeug zum mobilen Wohnraum verwandelt. Die ersten Lieferungen erfolgen im vierten Quartal 2026.

Barefoot Eclipse steht vor einem alten roten Klinkerbau.
Foto: Barefoot

Barefoot Eclipse

Seit 2012 produziert Barefoot einen rundlich gestylten Caravan im Retro-Look mit rund fünf Metern Länge. Jetzt kommt er in Black-Edition-Ausführung mit Glasfasergehäuse (Länge: 378 cm) und schwarzen Grafiken. Der 192 Zentimeter breite Caravan wird von Hand gefertigt. Er verfügt über eine U-förmige Sitzgruppe, die zum Bett umgestaltet werden kann, Küche und Bad. Mit Heizung, Warmwasser- und Solar-Anlage ist er ganzjährig nutzbar. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 1.100 Kilo (Leergewicht: 960 kg). Damit passt der Barefoot auch hinter Elektroautos. Wermutstropfen ist der Preis. 

Challenger Electrix freigestellt auf weißem Untergrund.
Foto: Challenger

Challenger Electrix

E-Mobilität im Reisemobil ist für die meisten Camper (noch) kein kaufentscheidendes Thema. Vielleicht ändert das die Marke Challenger: Die Electrix-Variante der kompakten Modelle X150 und X250 sind 210 Zentimeter breite Teilintegrierte (600 und 636 cm Länge). Die Plug-in-Hybride kosten rund 25.000 Euro mehr als herkömmlich angetriebene, vergleichbare Modelle. Zwar gibt es den Fiat Ducato (noch) nicht als Plug-in-Hybrid. Die Franzosen setzen auf Unterstützung von der britischen Firma Bedeo, spezialisiert auf die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen. Die kombinieren den Diesel des Fiat (103 kW/140 PS oder 132 kW/180 PS) mit zwei in den Radnaben der Hinterachse installierten E-Motoren mit einer Systemleistung von 115 kW/156 PS. Der Akku fasst 37 kWh. Gefahren wird etwa auf der Langstrecke mit Verbrenner oder in Städten und Umweltzonen elektrisch. 

Heckansicht des Hobby Beachy 420+ frejgestellt auf weißem Hintergrund.
Foto: Hobby

Hobby Beachy 420+

Wohnwagen-Hersteller Hobby bringt mit dem Beachy 420+ einen familientauglichen Caravan (Aufbaulänge 426 cm, Gesamtlänge 569 cm) für bis zu vier Personen. Im Heck installiert sind zwei Längssofas, die zum 200 x 170 Zentimeter großen Bett werden. Eine zweite Sitzgruppe im Bug lässt sich in eine Couch oder zwei mit bis zu 100 Kilogramm belastbaren Stockbetten (Liegefläche 197 x 69 bzw. 193 x 79 cm) umbauen. Fahrbereit wiegt der 216 Zentimeter breite Beachy 836 Kilogramm. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 1.000 Kilogramm (Auflastung auf 1.200 Kilogramm ohne Aufpreis). 

Humbaur Modo als Freisteller mit Deichsel.
Foto: Humbaur

Humbaur Modo

Anhängerbauer Humbaur fertigt einen zweiachsigen Kofferanhänger: den Modo. Spezialist LMC sorgt für den Innenausbau. Der Modo ist kompatibel mit Würth-, Häfele- und Sortimo-Systemen. Ausgestattet mit einem flexiblen Möbelsystem verwandelt er sich in einen Schlaf- und Arbeitsraum. Alle Module haben die gleichen Maße von 75,0 x 47,5 x 42,5 Zentimetern. Verfügbar sind Staukästen, Schränke in verschiedenen Ausführungen, ein Küchenmodul mit Spüle, Klapp- oder Kinderbett sowie Zubehör wie Stoffhängeschränke. Das Starterpaket besteht aus Sitzgruppe und Klappbett. Der 558 Zentimeter lange Koffer-Anhänger hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 2.500 Kilogramm (Nutzlast bis zu 1.300 kg). Die Innenlänge liegt bei 418 Zentimetern, die Breite innen bei 173 Zentimetern (Außenhöhe: 254 cm; Stehhöhe: 188 cm). 

Lightship-Caravan wird auf einer Straße im Wald von einem Pick-up gezogen.
Foto: Lightship

Lightship

Anhänger und Wohnwagen verringern die Reichweite von E-Autos. Lightship, 2021 von ehemaligen Tesla-Ingenieuren gegründet, will das Problem lösen. Die beiden Lightship-Gründer blieben mit einem Anhänger an einer Autobahnabfahrt liegen, da der Zugwagen ihn nicht mehr bis zum nächsten Supercharger ziehen konnte. Damit war die Idee geboren: ein Caravan mit aerodynamischem Design und elektrischem Antriebsstrang – ausgestattet mit einem Akkupaket, das dem eines Tesla Model 3 ähnelt und den Anhänger beim Ziehen antreibt. Erstes Modell ist der AE.1 Cosmos Edition, limitiert auf 50 Exemplare. Sie sollen Ende des Jahres ausgeliefert werden. Bis zu 300 zusätzliche Meilen Reichweite verspricht das System mit Akkupack und E-Motor. Der E-Camper bietet bis zu sechs Schlafplätze. 

Roomy-Wohnwagen mit geöffneten Türen steht in einem Wald.
Foto: Roomy

Roomy

Mit reichlich Holz und abnehmbarem Cabrio-Dach kommt der kompakte Wohnwagen Roomy. Er ruht auf einem ungebremsten Plattform-Anhänger und passt mit einer Länge von 480 Zentimetern (Breite 176 cm, Höhe 199 cm) sogar in eine Garage. Je nach Ausstattung wiegt Roomy nur 440 bis 480 Kilogramm. Dank Flügeltüren lässt sich der Camper seitlich weit öffnen. Tagsüber dient ein multifunktionales Bett als Sofa, nachts wird es zum zwei Meter langen Bett mit 70 bis 140 Zentimetern Breite. Zwei Versionen sind lieferbar: Der Travel (ab 16.490 Euro) als Basisvariante, ergänzt durch den Roadrunner (ab 18.990 Euro). Der bietet einen mobilen Küchenblock aus Birkenholz mit Gaskocher und Kompressor-Kühlschrank, Bettkasten, Lithium-Ionen-Akku und Solarpanel.

SpaceCamper Classic+ parkt mit geöffnetem Dach und offener Schiebetür.
Foto: Spacecamper

Spacecamper

Seit Jahren steht die patentierte Rückbank von Spacecamper für den vielleicht schnellsten Bettumbau auf dem Markt. Mit dem Vollausbau Classic+ zieht die Rückbank jetzt in den neuen VW Multivan und den Ford Tourneo Custom Bus ein. Beide Modelle passen in Parkhaus oder Garage. Beim Ford ist das Basisfahrzeug breiter und höher und als Diesel, Plug-in-Hybrid-Benziner, rein elektrisch und mit Allrad zu haben. Unter der Rückbank befinden sich zwei Schubladen, neben der Rückbank die 35-Liter-Kühlbox. Die Rückbank bietet eine Liegefläche von bis zu 149 x 200 Zentimetern. Bei geöffneter Schiebetür lässt sich die 150 Zentimeter lange Küche ausschwenken oder herausnehmen. Sie verfügt über drei Kochstellen, zwei Gaskochfelder für den Außenbereich und einen Trangia-Kocher für innen sowie zwei Waschbecken. Der Ford Tourneo Custom bringt ein eigenes Aufstelldach mit, der VW lässt sich mit dem Spacecamper Roof ausstatten.

Starvan Rebel 4x4 steht auf einer Straße mit Heckauszug und Fahrrad auf einem Fahrradträger.
Foto: Starvan

Starvan Rebel 4x4

Beim Starvan Rebel 4x4 verhilft ein Heck-Slideout dem sechs Meter langen Sprinter zu mehr Raum. Der Auszug fährt, elektrisch oder manuell, rund 120 Zentimeter nach hinten aus. Im Lastenheft für den Ausbau standen Wohn- und Schlafraum, Küche und Bad. Die Küche verfügt über einen Kompressor-Kühlschrank mit 70 Liter Volumen und ein Gaskochfeld. Geheizt wird mit Diesel, der Kocher ist der einzige mit Gas betriebene Verbraucher, gespeist aus dem unterflur verbauten Tank. Bei ausgefahrenem Slideout kann das Bad nach hinten erweitert werden. Knüller des Starvan ist das im Heck angeordnete Schlafgemach (Liegefläche 210 x 140 cm). Für den Slideout muss man mit rund 120 Kilogramm Mehrgewicht – und entsprechend verringerter Zuladung – rechnen. Beim Modell mit Hinterradantrieb und Schaltgetriebe soll eine 3,5-Tonnen-Zulassung möglich sein. Mit Allrad, 190 PS und Automatik kommt der Starvan als 4,1-Tonner. 

Thor Test Vehicle parkt in einem Wald.
Foto: Thor Industries

Thor

Thor Industries wagt mit der Studie Thor Test Vehicle erste Schritte in Richtung des E-Antriebs bei Integrierten. An Bord sind neben dem E-Motor ein Range-Extender. Damit soll das Dickschiff auf 800 Kilometer Aktionsradius kommen. Thor versucht sich mit einem Hybrid-Chassis des kalifornischen Spezialisten Harbinger an der Teil-Elektrifizierung. Basis der Energieversorgung sind Akkus mit einer Kapazität von 140 kWh und eine 800 Volt E-Struktur für rasches Ladetempo. Hinzu kommt ein kompakter Verbrenner, der als Stromerzeuger und Reichweiten-Verlängerer dient. Die Akkus des Reisemobils können über Schnelllader und integrierte Solarpanels geladen werden und E-Bikes „betanken“. Vielleicht kommt die Technologie – über die hiesigen Tochtergesellschaften von Thor – auch in Europa zum Einsatz. In Nordamerika soll der Vertrieb des serienreifen elektrischen Thor 2025 beginnen. 

  • Preis: noch nicht bekannt
  • Infos: www.thormotorcoach.com
Portraitansicht von Gerhard Prien vor rotem Auto.

Gerhard Prien

ist begeistert von allem, was Räder und einen Motor hat. 
Bereits nach dem Erwerb des Führerscheins war er mit seinem Reisemobil, einem Westfalia Joker, unterwegs. 
Mittlerweile ist er seit mehr als drei Jahrzehnten als Motor-Journalist tätig.


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