Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen nach Reparatur an einem Pkw

Steigende Kosten bei der Kfz-Versicherung: Ursachen und Spartipps

3 min

06.10.2025Thomas Schreiner

Seit Jahren steigen Werkstattkosten und Ersatzteilpreise schneller als die allgemeine Inflation. Das wirkt sich erhöhend auf die Prämien für die Kfz-Versicherung aus. Fünf Gründe, warum Autofahrer immer mehr zahlen müssen. Und drei Tipps, wie sich gegensteuern lässt.
 

Scheibenreparaturen werden immer aufwendiger

Glasscheiben im Auto sind Hightech-Bauteile: Sie schützen nicht nur vor Wind und Wetter, sondern übernehmen viel mehr Aufgaben – von Wärmeschutz und Geräuschdämmung bis zur Projektionsfläche für Head-up-Displays, sie sind beheizt und beherbergen Kameras und Sensoren für Assistenzsysteme. Das vervielfacht die Varianten. Ein Austausch ist komplex, da Sensoren und Kameras ausgebaut und kalibriert werden müssen. Das macht Reparaturen aufwändig und treibt die Kosten nach oben.

Designschutz der Autohersteller hemmt Wettbewerb

Die Preise für Ersatzteile schnellen in die Höhe. Laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) lag die allgemeine Inflation zwischen 2014 und 2024 bei 28 Prozent, Ersatzteile verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 75 Prozent. Ein Grund ist der Designschutz der Autohersteller. Für sichtbare Komponenten wie Karosserieteile oder Scheinwerfer können sie nach wie vor die Preise bestimmen. Laut GDV hat sich trotz 2020 eingeführter Reparaturklausel noch kein echter freier Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt entwickelt. Die Experten rechnen damit nicht vor 2045. 

Elektromobilität und steigende Stundensätze in Werkstätten

Für Reparaturarbeiten an E-Autos verlangen manche Werkstätten bis zu 50 Prozent höhere Stundensätze, teils ohne nachvollziehbare Gründe. Zusätzliche Hochvolt-Qualifikationen für Werkstattpersonal sind zwar nötig, deren Umfang wird nach Expertenmeinung jedoch oft überschätzt. Selbst Lackierarbeiten werden verteuert, obwohl sie nichts mit Hochvolt-Technik zu tun haben. Nicht alle Werkstätten erhöhen pauschal ihre Preise bei E-Autos. Aber im Durchschnitt gibt es hier vermeidbare Kostensteigerungen durch teilweise überzogene Stundensätze.

Klimawandel und Naturereignisse belasten Versicherer

In den vergangenen Jahren führten hohe Ausgaben für Reparaturen aufgrund von Naturereignissen wie Hagel, Sturm und Überschwemmungen zu massiven Belastungen der Versicherer. Diese Kosten übersteigen oft die Beitragseinnahmen, insbesondere im Bereich der Vollkaskoversicherung. Angesichts von Milliardenverlusten müssen Versicherungen ihre Prämien anpassen. Verstärkt wird der Preisdruck durch den Klimawandel, der Schäden häufiger, schwerwiegender und teurer macht.

Warum Prämienerhöhungen in der Kfz-Versicherung unvermeidbar sind

Die Versicherer können nicht alle Belastungen schlucken und müssen die steigenden Schadenkosten in ihren Kalkulationen angemessen berücksichtigen. Auch wenn es zunächst paradox klingt: Prämienerhöhungen sind daher auch im Sinne der Verbraucher. Denn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wacht über die Profitabilität der Versicherer. Wäre die in Gefahr, müsste die jeweilige Versicherung deutlich höhere Rückstellungen bilden, was die Prämien für die Versicherten noch teurer machen würde.

Mit diesen Tipps sparen Sie bei der Kfz-Versicherung

Tipp 1: Kfz-Versicherung sparen durch Werkstattbindung

Ein besonders wirkungsvoller Hebel zur Kostensenkung ist nach Auskunft des ARCD-Versicherungspartners SIGNAL IDUNA die Werkstattbindung. Das heißt: Wer im Schadenfall eine von seinem Versicherer vermittelte Partnerwerkstatt nutzt, schraubt seine Kosten spürbar herunter. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip: Versicherer vereinbaren mit ausgewählten Fachbetrieben feste Konditionen und geben die Preisvorteile an ihre Kunden weiter. Die Arbeiten am Fahrzeug erfolgen ausschließlich in zertifizierten Werkstätten, damit Qualität und Sicherheit gewährleistet sind. 

Beim ARCD-Partner SIGNAL IDUNA heißt dieses Modell etwa „Sorglos-Kasko“. In diesem Beispiel sind bis zu 15 Prozent Beitragsersparnis bei der Kasko drin. Obendrauf kommen praktische Leistungsergänzungen, die den Alltag erleichtern. Dazu zählen ein Hol- und Bringservice, ein kostenloser Ersatzwagen für die Dauer der Reparatur oder eine abschließende Fahrzeugreinigung. 

Tipp 2: Beitragsersparnis mit höherer Selbstbeteiligung

Die Höhe der Selbstbeteiligung ist ein zentraler Stellhebel in der Kfz-Versicherung. Sie lässt sich nicht nur bei Vertragsabschluss, sondern auch später noch anpassen. Gerade in Teil- und Vollkasko-Tarifen können Autofahrer ihre Beiträge spürbar senken, wenn sie bereit sind, eine höhere Selbstbeteiligung zu vereinbaren und somit im Schadenfall einen höheren Eigenanteil zu übernehmen. Je größer der Betrag ist, der selbst übernommen wird, desto geringer fällt das finanzielle Risiko für den Versicherer aus – und desto niedriger sind die Versicherungsprämien. In der Regel können Versicherungsnehmer eine Selbstbeteiligung bis zu 1.000 Euro festlegen. Welche Höhe sinnvoll ist, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab.

  • Exklusiv für ARCD-Mitglieder – die ARCD-Clubhilfe. 

    Wer Mitglied im ARCD ist, muss sich um eine höhere Selbstbeteiligung bei der Kfz-Versicherung nicht sorgen. Der Grund ist die ARCD-Clubhilfe, die bei Schadenfällen mit finanziellen Zuschüssen zu den verbleibenden Kosten unterstützt, die das Mitglied selbst übernehmen muss. 
    Zum Beispiel erhalten ARCD-Mitglieder bei Schäden nach Unfallflucht, bei Parkschäden oder Tierschäden bis zu 300 Euro je Fall. Auch bei anderen Ärgernissen wie Marderbiss, Glasbruch, Schmorschäden und vielen mehr fließen Zuschüsse. 
    Durch eine Erhöhung der Selbstbeteiligung bei ihrer Kfz-Versicherung können ARCD-Mitglieder also dauerhaft bei den Prämien sparen. Und wenn doch mal etwas passiert, ist Verlass auf die Unterstützung durch die ARCD-Clubhilfe, um die selbst zu tragenden Kosten abzufedern. 
    So ist die ARCD-Clubhilfe die ideale Unterstützung, um sich bei der Kfz-Versicherung für eine kostendämpfende höhere Selbstbeteiligung zu entscheiden.

Tipp 3: Police regelmäßig überprüfen und Kosten reduzieren

In den verschiedenen Tarifmerkmalen eines Versicherungsvertrags steckt durchaus Entlastungspotenzial: Wird häufiger im Homeoffice gearbeitet und kann deshalb die jährliche Kilometer-Fahrleistung vielleicht niedriger angesetzt werden? Eventuell sind die Kinder inzwischen zu Hause ausgezogen und fahren nicht mehr mit dem elterlichen Auto. Dann kann vielleicht der angegebene Fahrerkreis eingeschränkt und mit höherem Risiko behaftete Fahranfänger können aus dem Vertrag herausgenommen werden. Wird eine Vollkasko oder Teilkasko tatsächlich benötigt? Erfolgt die Prämienzahlung noch monatlich oder kann auf jährliche Zahlungsweise umgestellt werden, was günstiger ist? 

Wer die einzelnen Bausteine und Tarifmerkmale seiner Kfz-Versicherung auf seine aktuelle Lebenssituation hin anpasst, kann etliche Euro pro Jahr sparen. In Zeiten steigender Kosten zahlt es sich also aus, den eigenen Versicherungsschutz regelmäßig unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls intelligente Tarifoptionen zu nutzen.

„Meine Recherche hat mir klar gemacht: Die Kostensteigerungen bei den Kfz-Versicherungen werden durch viele Faktoren beeinflusst, für die Versicherungsgesellschaften nicht direkt verantwortlich gemacht werden können.

Thomas Schreiner


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